Gastbeitrag von Andrea Dominik
Vor kurzem kamen Vertreter der Stadtverwaltung, des Wartburgkreises, der Deutschen Bahn, der Landes- und Bundespolizei sowie der GEWOG zusammen. Ziel war es, Maßnahmen für ein sicheres und sauberes Bahnhofsareal festzulegen. Seit 2019 beschweren sich Gäste, Reisende, Bürgerinnen und Bürger in Bad Salzungen über das Bahnhofsareal – zurecht.
Der Grund ist, dass es immer wieder Probleme mit bestimmten Personen gibt. Es werden Passanten belästigt, übermäßig Alkohol konsumiert und sogar die Notdurft im Personentunnel verrichtet. Keine Zustände für einen neugestalteten Bahnhofsbereich, der das „Tor zur Stadt“ bedeutet, wie Bürgermeister Klaus Bohl es formulierte.
Aus diesem Grund traf sich der Bürgermeister mit Christine Kromke und Sylvia Schönfelder von der DB Station & Service AG, Peter Luck vom hiesigen Ordnungsamt, dem Leiter der Bad Salzunger Polizeiinspektion Uwe Metz, Polizeihauptkommissar Martin Heimann von der Bundespolizeiinspektion Erfurt, dem zweiten Kreisbeigeordneten Martin Rosenstengel, Steffen Heger vom VBP Sicherheitsdienst, dem Behindertenbeauftragten Christian Schließmann und dem Geschäftsführer der GEWOG Bad Salzungen Uwe Arndt.
In großer Runde wurden direkt auf dem Bahnhofsgelände die brisanten Themen angesprochen und Ziele fixiert. Alle Beteiligten haben sich zur Lösung des Problems bereit erklärt und die verschiedenen Aufgaben festgelegt.
„Die Ordnungspartnerschaft ist ein wichtiger Schritt. Gemeinsam sorgen wir für einen sicheren und sauberen Bahnhof, in dem sich Gäste, Einwohner und Reisende wohlfühlen. So gelingt es uns, dass der Bahnhof und sein Umfeld die Visitenkarte der Stadt Bad Salzungen ist“, beschrieb Christine Kromke, Bahnhofsmanagerin von DB Station & Service.
Im Detail bedeutet dies, dass die Stadtverwaltung für die Wochentage die Streifentätigkeit auf dem Bahnhofsgelände sichert. Ergänzt wird diese durch den beauftragten VBP Sicherheitsdienst auch an den Wochenenden und abends.
„Unsere Bestreifung wird dabei koordiniert mit dem Sicherheitsdienst der Deutschen Bahn sowie der Bundes- und Landespolizei“, erläuterte Bohl.
Der zweite Kreisbeigeordnete Martin Rosenstengel sicherte auch Unterstützung durch das Jugendamt zu. Bei Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz wolle man gemeinsam handeln.
In dem Zusammenhang verwies Polizeichef Uwe Metz darauf, dass es sich hierbei um ein gesellschaftliches Problem handelt, welches nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern gelöst werden könne:
„Wen etwas stört und wer etwas verändert haben möchte, muss denjenigen, die etwas tun können, die Möglichkeit dazu verschaffen.“
Metz machte deutlich, dass die zuständigen Behörden besser eingreifen können, wenn die Vergehen angezeigt werden. Die Bürgerinnen und Bürger sind gefragt und werden um Mithilfe gebeten:
„Die Bad Salzungerinnen und Bad Salzunger sollen uns Missstände anzeigen, denn sie haben einen Anspruch auf einen schönen Bahnhof“, so Martin Heimann von der Bundespolizeiinspektion Erfurt. Durch die neue Videoüberwachung am Bahnhofsareal können die Verstöße ebenfalls besser ermittelt und geahndet werden. Auch die Anzeigen sind damit leichter zu belegen.
Neben dem akuten Sicherheitsbedarf wurden weitere Ziele festgezurrt. Bei Großveranstaltungen nach der Corona-Zeit wollen sich die Beteiligten gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen stärker austauschen. Zudem wird zu Beginn eines jeden Jahres ein Lenkungskreis zusammenkommen, um das vergangene Jahr auszuwerten, Probleme aufzuzeigen und Lösungen festzusetzen.
„Der Gesprächsfaden soll nicht abreißen, sondern weitergeführt werden“, schloss Bürgermeister Klaus Bohl dieses Treffen.