Gastbeitrag von Katrin Werth
In Kooperation mit dem „Forum lebendige Jagdkultur e.V.“ lud die Point Alpha Stiftung am Dienstag, den 20. Oktober, zum Vortrag „Jagd und Macht in der DDR“ in die Fahrzeughalle des ehemaligen USCamps ein.
Nach einer Begrüßung vom Stiftungsvorstand Berthold Jost, und einem Grußwort des Vorsitzenden des Forums lebendige Jagdkultur, Herrn Prof. Dr. Johannes Dieberger, widmete sich Jagdhistoriker Helmut Suter der Jagdpolitik und ihrer Rolle in der Diplomatie in der ehemaligen DDR.
Suter erklärte dabei, dass Walter Ulbricht nie große Jagdambitionen besessen habe.
Erich Honecker hingegen nutzte die Jagd nicht nur als Freizeitvergnügen, sondern empfing vielmehr gezielt zum diplomatischen Zweck in seinem exklusiven Jagdrevier Schorfheide die sowjetische Partei- und Staatsführung, beispielsweise den Generalseketär der KPdSU und zugleich ab 1977 Staatsoberhaupt Leonid Breschnew.
Auch Helmut Schmidt und Franz-Josef Strauß wurden zu „Gesprächen im Wald“ empfangen.
Während privates Jagen in der DDR bis ins Jahr 1989 ein Privileg der Führungselite blieb und seit dem Jagdgesetz von 1953 unter strenger staatlicher Kontrolle gestanden hatte, ging der leidenschaftliche Jäger Honecker noch am 8. November 1989, einen Tag von dem Fall der Berliner Mauer, in Schorfheide zur Jagd und erlegte seinen letzten Hirsch.
Den Abend beendete der Forstbedienstete Gerhard Pagel aus Kranlucken mit einem Bericht über die Jagd im ehemaligen Grenzgebiet. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vor 130 Gästen von den Jagdhornbläsern Rockenstuhl.