Gastbeitrag von Andrea Dominik
Das alte Ärztehaus in der Gartenstadt Allendorf wird abgerissen. Die Arbeiten starten Anfang November und sollen bis März 2021 abgeschlossen sein. Auf der neuen Fläche wird ein Gebäude für soziale Zwecke entstehen.
Die Gartenstadt Allendorf wurde in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Dafür wurde nach Angaben von Bürgermeister Klaus Bohl viel Zeit und Geld in die städtebauliche Entwicklung und in ein Klimakonzept investiert. Ein Baustein des Ganzen ist das alte Ärztehaus.
Die Stadt Bad Salzungen hatte es im Jahr 2016 erworben und zunächst von dem Architekturbüro Kraus GbR aus Dermbach ein Gutachten erstellen lassen – mit dem Ergebnis, dass das Haus nicht
mehr instand zu setzen ist.
In Zusammenarbeit mit dem Sanierungsträger Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG (DSK) wurde der Plan für den Abriss erstellt.
Bevor der Abriss beauftragt wurde, kam es am 28. März 2019 zu einem Brand in dem Gebäude. Das Feuer hat die bauliche Substanz derart beschädigt, dass nicht nur die Standsicherheit gefährdet ist, sondern auch Schadstoffe im gesamten Gebäude verteilt sind.
Abriss unter erschwerten Bedingungen
Eineinhalb Jahre später kann der Abriss nun beginnen. Beauftragt ist das Unternehmen UTL – Umweltschutz-Transport-Logistik GmbH aus Daasdorf am Berge.
Im ersten Schritt wird das Gelände gesichert. Ein Betreten des Hauses ist aus Sicherheitsgründen strengstens untersagt, denn es herrscht Einsturzgefahr. Im nächsten Schritt muss das Objekt innen gereinigt und Schadstoffe, die beim Brand ausgetreten sind, fachgerecht entsorgt werden.
Dafür wird alles mit einer Folie versiegelt, damit nichts nach außen in die Umwelt treten kann.
Dies ist besonders wichtig, weil sich das Ärztehaus im Wohngebiet befindet und in unmittelbarer Nähe zur örtlichen Kindertageseinrichtung. Nachdem das Gebäude entkernt wurde, kann der mineralische Abriss stattfinden. Auch der Parkplatz vor dem ehemaligen Ärztehaus muss gesperrt werden.
Die Stadtverwaltung bittet die Anwohner um Beachtung und dankt für das Verständnis.
Ziel: Landesgartenschau 2028
Das Abriss- und Entsorgungskonzept wird aktuell von UTL erarbeitet. Die eigentlichen Arbeiten starten in knapp zwei Wochen und sollen bis spätestens März 2021 abgeschlossen sein. Die Kosten belaufen sich auf 226.000 Euro mit einem Eigenanteil der Stadt von etwa 110.000 Euro. Der Rest wird durch die Thüringer Städtebauförderung getragen.
Auf dem neu geschaffenen, freien Gelände soll ein soziales Zentrum entstehen. Um die Gartenstadt Allendorf weiterzuentwickeln, erstellt die Stadt Bad Salzungen aktuell ein Konzept, mit welchem sie sich - gemeinsam mit Bad Liebenstein - für die Landesgartenschau im Jahr 2028 bewerben wird.