Gastbeitrag von Wolfgang Weber
Auf dem Gelände der Gedenkstätte Point Alpha machte sich eine Gruppe Jugendlicher auf, um Meinungen von Spaziergängern zu sammeln, um daraus einen Videoclip zu gestalten. Die Idee kam gut an.
Viele Leute, die zwischen dem Haus auf der Grenze und dem US Camp unterwegs waren, blieben kurz stehen und nutzten die Gelegenheit, um ihre Gedanken zu „30 Jahre Deutsche Einheit“ vor laufender Kamera ins Mikrofon zu sprechen.
Eingefangen wurden Statements von jungen Leuten, die Deutschland als geteiltes Land nie kennengelernt haben, von Passanten aus dem Ausland oder aber auch von Zeitzeugen, die „live“ bei der Grenzöffnung vor Ort waren.
„30 Jahre Wiedervereinigung – dazu haben wir Eindrücke am ehemals Eisernen Vorhang zwischen Thüringen und Hessen gesammelt. Besucher aus nah und fern haben uns verraten, was sie zu diesem Thema denken.
Das Stimmungsbild: ein buntes Allerlei aus Euphorie, Dankbarkeit, bis hin zu Resignation, Frustration und konstruktiver Kritik“, so fassen die Mädchen und Jungen stolz das Ergebnis ihrer Dreharbeiten zusammen.
Die verschiedenen Stimmen haben die Schüler nun zu einem gemeinsamen „Brief an Deutschland“ zusammenfasst – so der Titel des gelungenen Films.
Wo steht Deutschland 30 Jahre nach der Wiedervereinigung?
Welche Perspektiven haben Ost- und Westdeutsche auf das Jahr 1990 sowie die rasanten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen bis heute?
Und wie haben Jugendliche, die die deutsche Teilung und Einheit nicht miterlebt haben, den Jubiläums-Zeitraum wahrgenommen?
Diesen und weiteren Fragen sollten die Jugendlichen aus den alten und neuen Bundesländern im Projekt „Begegnungen Deutsche Einheit“ der Deutschen Gesellschaft e.V. nachgehen und dabei ihre eigenen Perspektiven einbringen.
Begleitet und unterstützt wurden sie hierbei von den Filmemachern Franziska Bausch-Moser und Niels Bauder.