Gastbeitrag von Andrea Dominik
Der Husenfriedhof in Bad Salzungen wurde in den vergangenen Jahren umfangreich saniert. Nach der Kriegsgräberanlage wurde der denkmalgeschützte Bereich mit der Friedhofsmauer und den Wegen grundhaft erneuert.
„Wir stehen hier auf über 3.000 Jahre altem Siedlungsgebiet,“ begann Bürgermeister Klaus Bohl seine Rede zur offiziellen Übergabe des sanierten Husenfriedhofs am 27. Januar 2021. „Er ist wie das Geschichtsbuch der Stadt, ein besonderer Ort, der erhalten werden muss.“
Der historische Husenfriedhof in Bad Salzungen hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich und ist zum Spiegel der Stadtgeschichte geworden. Zahlreiche Salzunger Berühmtheiten fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Um diesen Schatz zu erhalten, wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten von der Stadtverwaltung in Auftrag gegeben.
2015 startete die Sanierung des Friedhofs mit der Neugestaltung der Kriegsgräberanlagen. Zwei Jahre später wurden die ersten 17 Meter der historischen Friedhofsmauer, von der Parkplatzzufahrt bis zum östlichen Tor, restauriert. Die übrigen 162 Meter konnten bis 2019 instandgesetzt werden.
Parallel dazu hatten die Sanierungsarbeiten an den Friedhofswegen begonnen, welche im November 2020 abgeschlossen waren.
Dr. Daniel Rimbach vom gleichnamigen Planungsbüro aus Schweina hatte die Planung übernommen und freute sich, dass das Projekt ausschließlich mit regionalen Unternehmen umgesetzt wurde.
Finanziert wurde das Vorhaben zum überwiegenden Teil aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE): Über 400.000 Euro stammen aus der Städtebauförderung. Die Stadt Bad Salzungen beteiligte sich mit knapp 100.000 Euro.
„Normalerweise müssen die Städte und Gemeinden die Kosten zur Instandhaltung und Sanierung der Friedhöfe selbst tragen“ erklärte Klaus Bohl. „Weil wir auf dem historischen Husenfriedhof jedoch einen denkmalgeschützten Bereich haben, konnten wir einen Großteil dieses Projektes fördern lassen.
Dafür danke ich herzlich dem Freistaat Thüringen, insbesondere dem Landesverwaltungsamt, Referat Städtebauförderung, sowie Dr. Thomas Sauer und Mario Lerch vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft.“
In den kommenden Jahren stehen weitere Arbeiten am Husenfriedhof an. Ein größeres Projekt dabei wird das Friedhofsgebäude sein, welches eine neue Funktion als Kolumbarium erhalten soll. Gitta Steinke von der DSK Weimar (Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH, Büro Weimar) fügte hinzu, dass auch angedacht ist, die Ruine der Husenkirche zu sanieren.
Das Projekt soll gemeinsam mit dem Förderverein Husenkirche e.V. umgesetzt werden, um den einstigen Trauort der Eltern Martin Luthers vor dem weiteren Verfall zu schützen und für die Nachwelt zu erhalten.