Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Bereits im September 2019 machte die „Elterninitiative Geisaer Amt für bessere Bildung“ auf den hohen Unterrichtsausfall mit einer Aktion anlässlich des damals erstmals als gesetzlichen Feiertag begangenen Weltkindertag in Thüringen aufmerksam.
Durch die Corona-Pandemie hat sich die Situation an Thüringens Schulen nun weiter verschärft. Der direkt gewählte Landtagsabgeordnete Martin Henkel (CDU) fordert daher die Öffnung der Schulen an den Inzidenzwert zu koppeln.
Weiter fordert Henkel, „die Kommunikation zwischen Lehrern, Schülern und Eltern im Wartburgkreis dringend zu verbessern. Schulschließungen im aktuellen Ausmaß bis Ostern darf es im Wartburgkreis nicht geben.
Für die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts sei ein Stufenmodell erforderlich, das sich für unsere Schulen klar am Inzidenzwert in unserem Landkreis orientiert.
Wechselunterricht hat sich im letzten Jahr für die Zeit des Übergangs vom Home-Schooling zum Präsenzunterricht bewährt“, so Henkel weiter. Abschlussklassen, Grundschulklassen und Schüler mit besonderem Förderbedarf müssten innerhalb der jeweils vorhandenen Kapazitäten für den Präsenzunterricht Vorrang genießen.
Die Forderung die Öffnung der Schulen an die Gegebenheiten vor Ort auch im Wartburgkreis anzupassen, ist dabei Teil eines Positionspapiers, das die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag in dieser Woche veröffentlicht hat.
„Aus meiner Sicht ist dabei besonders wichtig, dass die Kommunikation zwischen Schülern, Lehrern und Eltern im Wartburgkreis deutlich verbessert werden muss“, so Henkel weiter. „Informationen müssen rechtzeitig, klar und verständlich weitergegeben werden.
Den Schulleitungen müssen zwischen der offiziellen Information bis zur gewollten Umsetzung einer Maßnahme mindestens drei Werktage Zeit gegeben werden. Nur so können Neuerungen geplant und an Schüler, Eltern und das Lehrerkollegium kommuniziert werden“, ergänzte Henkel abschließend.
Auch müssten unseren Schülern regelmäßig feste Sprechzeiten aller Klassen- und Fachlehrer angeboten werden.
Als „absolut vordringlich“ benannte Henkel die Forderung, „die Schoolcloud endlich ins Laufen zu bringen. Hierfür sei auch die Versorgung der Schulen mit digitalen Endgeräten flächendeckend zu gewährleisten.
Die Realität im Pandemiemanagement an den Schulen sei dagegen geprägt von einem Mangel an Klarheit, Planungssicherheit und Verlässlichkeit.
„Willkürlich wirkende wechselnde Aussagen zur Wiederaufnahme und zum Umfang des Präsenzunterrichts, verschobene Ferientermine, unklare Vorgaben zur Notbetreuung, fragwürdige Entscheidungen zu Versetzungen, fehlende digitale Technik und Unsicherheit hinsichtlich der nutzbaren Programme, schlecht abgestimmten und kurzfristigen Allgemeinverfügungen und Verordnungen verdichten sich zum Bild einer in und an der Pandemie scheiternden Bildungspolitik“, kritisiert Henkel.