Die meisten kennen es noch aus ihrer eigenen Schulzeit: Das Bangen um die Schulnoten auf dem Abschlusszeugnis. Denn in der Regel hängt ein Ausbildungsplatz von den Noten ab. Und nicht nur das.
Auch die Herkunft, Alter und Geschlecht haben Einfluss auf das Bewerbungsverfahren.
„Chancengleichheit sieht anders aus. Wir möchten die Menschen hinter den Bewerbungen kennenlernen. Denn passt jemand auf menschlicher Ebene in unser Unternehmen und fühlt sich wirklich wohl in unserem Team, dann kann fehlendes Fachwissen schnell aufgeholt werden.
Deshalb haben wir einen anonymen Bewerbungsprozess für Auszubildende eingeführt“, erklärt die Geschäftsführerin der DEGUMA-SCHÜTZ GmbH Viktoria Schütz.
Damit ebnet das Maschinenbauunternehmen aus Geisa den Weg hin zu mehr Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt.
„Mit dem anonymen Bewerbungsprozess haben wir eine Win-win-Situation sowohl für uns als Unternehmen als auch für die BewerberInnen geschaffen“, konstatiert der Werkstattleiter der DEGUMA-SCHÜTZ GmbH Robert Görtler.
„Wir suchen Menschen, die zu unserer agilen Unternehmenskultur passen und Spaß an der Arbeit mit Maschinen haben.“
Ob diese Motivation bei den BewerberInnen vorhanden ist, lasse sich nicht an den schulischen Noten ablesen. Deshalb erfolgt der erste Kontakt mit dem Unternehmen über ein Motivationsschreiben.
Auf gut einer Seite können die BewerberInnen fünf Fragen zur persönlichen Motivation beantworten und zeigen, warum sie Teil des DEGUMA-Teams werden wollen.
Haben BewerberInnen mit dem Motivationsschreiben überzeugt, folgt die Einladung zu einem persönlichen Kennenlernen.
„Es ist genau dieser erste Schritt, den manche aufgrund bestimmter Merkmale nicht schaffen oder gar nicht erst wagen. Diese Hürde haben wir durch die Anonymisierung abgeschafft.
Und auch in diesem Jahr freuen wir uns wieder auf die unterschiedlichen Motivationsschreiben, die bei uns eingehen“, resümiert der Leiter Elektrotechnik der DEGUMA-SCHÜTZ GmbH Martin Schulz.
Neben dem anonymisierten Bewerbungsverfahren für Ausbildungsstellen setzt die DEGUMA-SCHÜTZ GmbH das Motivationsschreiben auch für offene Stellen ein. Allerdings in abgeänderter Form. Statt des klassischen Anschreibens beantworten BewerberInnen drei Fragen.
„Interessant dabei ist, dass viele BewerberInnen noch nie gefragt wurden, wie in ihren Augen der perfekte Arbeitsplatz aussieht. Unser Anliegen ist eigentlich ganz einfach: Ist jede/r einzelne MitarbeiterIn zufrieden, bildet sich ein starkes Team und es entsteht eine positive Unternehmenskultur.“
Über die DEGUMA-SCHÜTZ GmbH
Die DEGUMA-SCHÜTZ GmbH ist ein familiengeführtes mittelständisches Maschinenbauunternehmen aus Geisa / Rhön, das sich auf Maschinen für die Gummi und Kunststoff verarbeitende Industrie spezialisiert hat.
Das Unternehmen wurde 1990 von Winfried und Barbara Schütz in Weyhers / Hessen gegründet und wird seit 2019 in zweiter Generation von Viktoria Schütz und ihrer Co-Geschäftsführerin Daniela Dingfelder weitergeführt.
Mit dem Wechsel der Führungsetage geht auch ein Wandel der Organisationskultur einher: Mitbestimmung und Eigenverantwortung statt Kontrolle und Top-Down-Mentalität, Menschen und Persönlichkeiten vor Zahlen und Fakten.