Gastbeitrag von Winfried Möller
Zum 16. Mal beteiligte sich der Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa (RCV) an der Solidaritätsaktion von Caritas international „Eine Million Sterne“.
In Kooperation mit dem Caritasdiözesanverband (DiCV)und der Innenstadtpfarrei fand die Aktion in der Stadtpfarrkirche Fulda statt.
Deutschlandweit wurden Kirchen oder öffentliche Plätze in ein Lichtermeer verwandelt. Auch in Fulda haben brennende Kerzen damit ein Zeichen der Hoffnung und Solidarität gesetzt.
Caritas international richtete den Blick in diesem Jahr auf die Not der Menschen in Deutschland, auch im Hinblick auf die Flüchtlinge aus der Ukraine sowie auf venezolanische Flüchtlinge und Migranten in Kolumbien.
Zudem ist die Aktion eingebettet in die Caritas-Jahreskampagne „125 Jahre Caritas“ mit dem Slogan „Zukunft denken, Zusammenhang leben“.
Nicht nur die Flüchtlingsproblematik bei uns oder der Krieg in der Ukraine fordere unsere Aufmerksamkeit, so Innenstadtpfarrer Stefan Buß zu Beginn des Gottesdienstes. Auch für die Not in Deutschland und Flüchtlinge in der Welt gelte es, ein Licht anzuzünden.
Jede und jeder könne ein Licht sein, wenn Sie oder Er Zuwendung, Verständnis, Geborgenheit und Liebe schenken würden.
Holger Franz, Referent Soziale Dienste (DiCV) zeigte an Beispielfotos die Lebenssituation von venezolanischen Flüchtlings- und Migrantenkinder in Kolumbien auf.
Mit ihren Eltern hätten sie in existenzieller Not ihre Heimat verlassen, um ihr Glück als illegale Einwanderer in Kolumbien zu suchen. Die Familien könnten nur durch Gelegenheitsjobs und Betteln überleben und die Kinder wüchsen in Lehm- und Wellblechhütten auf.
Gewalt und Ausbeutung seien an der Tagesordnung. Ein Foto zeigte drei Jungen, die in ihrem beengten Zuhause in der Migrantensiedlung Nueva Alianza kein eigenes Bett, keine Toilette und kein fließendes Wasser haben. Nachts werden sie von Mäusen und Ratten attackiert.
„Lernen statt Straße, Lernen statt Betteln, Lernen statt Arbeit“ sei die Zielsetzung. Caritas international möchte, dass im Jahr 2023 nicht nur 10 Prozent der Kinder die Schule besuchen können, sondern dass alle Migrantenkinder einen Schulplatz haben.
Es gehe nicht nur um Spenden, sondern auch um die innere Haltung von Christen, so Holger Franz. Nicht in all unseren christlichen Gemeinden sei Toleranz, Zuwendung und Solidarität selbstverständlich.
Die Gottesdienstteilnehmenden fanden auf ihren Plätzen Kerzen vor. Am Schluss des Gottesdienstes wurden die Teilnehmenden gebeten, die vor ihnen stehenden Kerzen zu entzünden und diese auf die Treppenstufen vor dem Hauptportal der Stadtpfarrkirche zu stellen.
Wie das Licht der Kerzen die Dunkelheit erhelle, so könnten das Licht der Menschlichkeit auch uns selbst und andere verändern.
Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Chor „Vox Juventatis“ aus Marbach unter der Leitung von Martin Böhm gestaltet.
Caritas-Geschäftsführerin Susanne Saradj dankte am Schluss für die Ausgestaltung des Kirchenraums, die Mitwirkung im und Teilnahme am Gottesdienst und an der Aktion und das ehrenamtliche und hauptamtliche Engagement in der Caritas.