Stoppt Mobbing – Dermbacher Regelschüler treten ein für Toleranz & Respekt im Schulalltag

Gastbeitrag der Regelschule Dermbach

Der vergangene Dienstag war ein besonderer Tag an der Regelschule Dermbach, denn 190 Schülerinnen und Schüler sowie das gesamte pädagogische Personal widmeten sich einem Thema, das in Schule und Gesellschaft einen immer größeren Stellenwert einnimmt: Wie können wir friedlich, respektvoll und tolerant zusammenleben?

Gemeinsam mit der Schulleitung, den Schulelternsprechern und dem Förderverein entstand schon vor mehr als einem Jahr die Idee, den medial bekannten Trainer Carsten Stahl mit seinem Programm ”Stoppt Mobbing” an die Regelschule einzuladen.

Was bei den Kindern und Jugendlichen große Begeisterung und Vorfreude weckte, erforderte den engagierten Einsatz vieler Partner und Sponsoren. Und es zeigte sich einmal mehr, wie stark die regionale Unterstützung ist, um gemeinsam etwas zu bewegen.

Die Schulgemeinschaft der Regelschule Dermbach bedankt sich bei folgenden Sponsoren:

Sparkassenstiftung der Wartburg-Region
VR-Bank NordRhön eG
Kinderinitiative Urnshausen e.V.
Z-Bau GmbH u. Co. KG Empfertshausen
Gemeinde Dermbach
Giebel Bau AG Eiterfeld
Backhausverein Urnshausen 2012 e.V.

Am 12. März erschien Carsten Stahl in der vollbesetzten Schlosshalle und begab sich mit den Schülern auf die Suche nach einem Mörder, einem Serienkiller, einem, der es auf junge Menschen abgesehen hat und der mitten unter den Schülern und in jeder Schule sitzt.

Täglich bringt er ein bis zwei Schüler und Schülerinnen in Deutschland um, drei bis vier weiteren fügt er lebensbedrohliche Verletzungen zu, so Stahl. Und wer ist dieser Täter, der mit Angst, Verzweiflung, Ohnmacht und Wut spielt? Carsten Stahl beginnt zu erzählen: Von
einem kleinen, rothaarigen, sommersprossigen und etwas dicklichem Jungen.

Von dem Necken als Dickerchen zu Beginn, von der Steigerung zum Schubsen, Treten und Erpressen, von der Angst und Verzweiflung in die Schule zu müssen, vom Verstecken und täglichen Martyrium, vom vermeintlichen Ende des Jungen, gestoßen in eine 3m tiefe Baugrube und angepinkelt von seinen Peinigern.

Es ist ganz leise im Saal, als er von dem Wunsch des 10-Jährigen berichtet in dieser Grube sterben zu wollen und dies auch fast geschehen ist.

Und es ist totenstill, als er dem Jungen den Namen Carsten Stahl gibt und sein Foto zeigt. Derselbe Carsten Stahl steht jetzt vor den Jugendlichen, im weißen Hoodie, tätowiert, ein starker Typ, der mit seiner Geschichte wach rütteln will.

Der zeigen will, wozu auslachen, lästern, beleidigen, treten und schlagen führt. Und er fragt die Jugendlichen, ob Sie das wollen, für sich, für ihre Mitschüler und für ihre Schule, ob sie bereit sind ihre Mitschuld anzuerkennen, wenn der Serientäter Mobbing, wieder zuschlägt.

Als Carsten Stahl um Handzeichen bittet, geben 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler an, sowohl schon einmal Mobbing ausgesetzt worden zu sein, als auch selbst gemobbt zu haben.

Es ist scheinbar einfach und ist der Anfang erst gemacht, verleitet die Gruppendynamik zum Mitmachen, zum Dazugehören. Hier holt Carsten Stahl die Jugendlichen ab.

„Stopp!“, ruft er. „Schaut nicht weg, macht Mobbing sichtbar“ und meint damit nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern gleichermaßen die Gesellschaft.

Gemeinsam unterzeichnet die gesamte Schulgemeinschaft ein riesiges Plakat für Respekt und mehr Toleranz im Schulalltag, gegen das Mobbing und für gegenseitige Achtung.

Umringt von vielen Schülern und Fotowünschen nutzte Carsten Stahl seine Bekanntheit aus Social Media und TV, um für seine Mission „Stoppt Mobbing“ einzutreten und die Schüler für die Thematik zu sensibilisieren.

In einem Anschlussworkshop mit dem pädagogischen Personal der Regelschule besprach Carsten Stahl die Vertiefung dieser Thematik auch im Schulalltag.

„Ich wünsche mir, dass die Kinder und Jugendlichen dieser Schule mit Freude unser Schulhaus betreten und sich sowohl untereinander als auch mit den Lehrkräften respektvoll und fair begegnen. Mit diesem Workshop haben wir einen Schritt in die richtige Richtung getan“, resümierte die Schulleiterin Sandy Kleffel.