Gastbeitrag von Andrea Dominik
Das mittlerweile 8. Internationale Bildhauersymposium in Bad Salzungen wurde am 06. September feierlich am Kurhaus eröffnet. Ab jetzt können interessierte Besucher eine Woche lang namhaften Künstlern bei ihrer Arbeit über die Schulter sehen.
Alle zwei Jahre findet in Bad Salzungen des Internationale Bildhauersymposium statt, in diesem Jahr bereits zum achten Mal. Eröffnet wurde die Veranstaltung im festlichen Rahmen neben dem Kurhaus am Burgsee.
„Ich freue mich sehr, dass das Bildhauersymposium wieder stattfindet – trotz Corona“, betonte Dieter Meinel, erster ehrenamtlicher Beigeordneter, während der Begrüßung der Gäste.
Mit dem Zitat „Kunst ist wie ein Grundnahrungsmittel“ von Harald Krassnitzer erläuterte Meinel, wie wichtig das Symposium für Bad Salzungen geworden ist. Viele Künstler haben hier in den vergangenen Jahren beeindruckende Werke aus Holz geschaffen, welche über die Kurstadt verteilt ausgestellt sind. Die Kunst wird erlebbar und in das Stadtbild integriert.
„Es gab in den letzten Jahren viele Diskussionen, ob die Stadt zu viel Geld dafür verwendet. Aber das Diskutieren war genau das Richtige. Die Menschen konnten sich einen eigenen Eindruck verschaffen. Sie haben den Künstlern bei ihrer Arbeit zugesehen, haben dort verweilt, über die Schönheit der Kunst sinniert und sind dabei wieder runtergekommen“, so Meinel.
Allein könnte die Stadt die Kosten für solch einen Event nicht stemmen. Aus diesem Grund dankte Meinel vor allem den Sponsoren, die das Ganze ermöglichen. Nicht zuletzt galt sein Dank Kathleen Heß, der Projektleiterin für den Event aus der Stadtverwaltung sowie dem Landratsamt Wartburgkreis für die schnelle Zusage der Veranstaltung.
Der Bad Salzunger Bildhauer Matthias Rug war 2003 der Initiator des Symposiums und ist Teil des Projektteams. Er stellte die fünf internationalen Künstler vor.
Aus Deutschland kommen Franziska Uhl und Hardy Raub. Laut Rug gehört Uhl schon fast zur Familie, da sie bereits an mehreren Symposien in der Kurstadt teilnahm. Sie lebt und arbeitet als Grafikerin und Bildhauerin in Berlin, und Polen. Die Werke der Künstlerin sind mehrfach ausgezeichnet worden und in ganz Deutschland ausgestellt.
Raub ist in diesem Jahr zum zweiten Mal in Bad Salzungen. Der gebürtige Eisenacher hat sich sein Können als Bildhauer selbst angeeignet. Seine Werke sind vielfach prämiert und spiegeln seine Naturverbundenheit. Der Bildhauer lebt mittlerweile im Hainich.
Die Künstlerin Marketa Varadiova kommt aus der Tschechischen Republik. Sie hat an zahlreichen internationalen Symposien teilgenommen. Ihre Werke wurden in Dresden, Bulgarien, Prag Ottawa, Budapest und vielen weiteren Städten rund um den Globus ausgestellt.
Der italienische Bildhauer Maurizio Perron arbeitet mit verschiedenen natürlichen Materialien wie Holz, Stein, Eis und Schnee. Seine Kunstwerke wurden in verschiedenen Städten auf der ganzen Welt ausgestellt. 2018 entwarf Perron die Rezeption und Eingangshalle des Eishotels in Schweden und war 2006 der Baumeister des Skulpturenparks „The Snow Show“ während der Olympischen Winterspiele in Turin.
Ibrahim Alawad wurde in Damaskus geboren und ist der fünfte Künstler beim diesjährigen Bildhauersymposium. Neben seinen Kunstprojekten engagierte sich Alawad in den vergangenen Jahren für die Integration von Flüchtlingen in Deutschland. Er lebt und arbeitet seit 2014 in Aachen und ist mittlerweile als freier Künstler tätig.
Das 8. Internationale Bildhauersymposium wird in Zusammenarbeit mit den Asklepios Kliniken, der Wartburg Sparkasse, TEAG, Licht und Kraft Radtke GmbH sowie der Rebo Consult Ingenieurgesellschaft mbH ausgerichtet. Es findet von Sonntag, den 06. September, bis Montag, den 12. September 2020, statt.
Die Künstler erschaffen ihre Werke vor dem ehemaligen Bundesforstamt am Burgsee, welches über die Burgseestraße erreichbar ist.
Interessierte Besucher können ihnen dabei täglich von 9 Uhr bis 12 Uhr sowie von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr zusehen. Entsprechend der Hygienevorschriften ist auf genügend Abstand zu achten. Gruppenbesuche und Führungen können vorab unter der Telefonnummer 03695 / 671147 vereinbart werden.
Das Finale des diesjährigen Bildhauersymposiums ist am 12. September. Um 17 Uhr wird die Jury zusammenkommen und öffentlich das beste Kunstwerk wählen. Um 18 Uhr findet die Finissage statt, der festliche Abschluss der Veranstaltung. Bürgermeister Klaus Bohl wird dann den mit 300 Euro dotierten Salzunger Kunstpreis an den Sieger übergeben.