Der Grimmelbach Stausee bei Kaltensundheim wird wegen dringenden Wartungsarbeiten gerade abgelassen.
Die Schieber, welche den Wasserstand steuern sind über die Jahre Marode geworden. Nur mit viel Kraftaufwand kann man noch daran drehen und den Ablauf steuern.
Jeden Tag sinkt der Wasserpegel deutlich, ganz leer wird er in ca. 2-4 Wochen sein.
1979 wurde der See angelegt und sollte zur umfangreichen Brauchwasser Nutzung herangezogen werden, dazu kam es aber nach der Wende nicht mehr.
Seit ein paar Jahren ist die Thüringer Fernwasserversorgung für den See verantwortlich. Ihre Aufgabe ist Unternehmen mit Trinkwasser zu versorgen und dafür Sorge zu tragen, dass die Schäden durch Hochwasser so gering wie möglich bleiben.
Ebenso ist sie für die Unterhaltung und den Betrieb der 130 Stauanlagen verantwortlich.
Das Ablassen des Sees hat bei vielen Menschen für großen Ärger gesorgt. Beim Rhönkanal sind einige Zuschriften eingegangen, die ihren Unmut über das Leerlassen zum Ausdruck bringen.
Man habe Angst, dass das Biotop des Sees nachhaltig geschädigt wird. Es würde Jahre dauern, bis der See sich davon wieder erholt hat. Ebenso kann man nicht verstehen warum die Schieber nicht einfach so ausgetauscht werden.
Die Wassertiefe ist ca. 6 m im Bereich des Damms, die Höhe des Damm bemisst ca. 8,5 m. Die Kronenlänge beträgt ca. 75 m.
Der hiesige Angelverein Rhönforelle ist dabei die Tiere abzufischen, auch anderer Tiere wie Muscheln sollen umgesetzt werden. Die Zuständige Wasser- & Naturschutzbehörden haben ihre Einwilligung für die Aktion gegeben und Auflagen gemacht.
Auf Nachfrage bei der Thüringer Fernwasserversorgung, war es hier nicht möglich einen Austausch des Schiebers im befüllten Zustand durchzuführen. Es gibt kein redundantes Verschlusssystem des Ablaufes. Auch die Möglichkeit mit Tauchern wurde untersucht, dass ist wegen des einfachen und schlechten Zustandes des Ablaufes nicht möglich.
Der marode Schieber ist in seinem jetzigen Zustand eine Gefahr für die Tiere und Menschen. Er hätte jederzeit versagen können, das Wasser wäre unkontrolliert aus dem See gelaufen.
Schon deutlich ist die Wassermarke gefallen, der See soll ganz leer laufen. Gerüchte, nachdem der See nach der Reparatur nicht mehr voll gemacht werden soll können nicht bestätigt werden. Nach der Reparatur wird der See wieder vollgelassen, dass kann je nach Niederschlag ein paar Monate dauern.
Die Thüringer Fernwasserversorgung möchte neben der Reparatur, auch den Zustand der Talsperre untersuchen. Da die Talsperre aus dem DDR Beststand ist, gibt es nur unvollständige Aufzeichnungen über den Bau der Anlage und die exakte Tiefe. Auch die Wassermenge, bei der es sich um ungefähr 200000 Kubik handeln soll wird neu vermessen.
Unbekannt ist was sich auf dem Grund befindet. Früher gab es angrenzend eine große Mülldeponie, es ist denkbar dass sich auch Schadstoffe im See befinden. Das soll alles nach dem Leerlassen geklärt werden.
Die Reparatur der Anlage soll Ende Oktober beginnen, danach wird gleich wieder mit dem Befüllen gestartet.