Gastbeitrag von Wolfgang Weber
Die Deutschen feiern in diesem Jahr den 30. Jahrestag der Vereinigung beider deutschen Staaten. Die koreanische Halbinsel ist noch immer geteilt. Zum Jubiläum der „Deutschen Einheit“ besuchte kürzlich eine Gruppe des südkoreanischen Nationalen Vereinigungsbeirats die Gedenkstätte Point Alpha.
Während ihres dreistündigen Besuches wurden neben Themen der deutsch-deutschen Geschichte auch zahlreiche Fragen der koreanischen Teilung angesprochen.
Begleitet wurde das Team der NUAC (National Unification Advisory Council) aus Berlin und Frankfurt von Jan-Ludwig Antoni, dem Wissenschaftlichen Mitarbeiter der Point Alpha Stiftung, der den Gästen Rede und Antwort stand. Die Mitglieder der NUAC-Delegation arbeiten für die Verfassungsorganisation, die gegründet wurde, um den südkoreanischen Präsidenten bei der Formulierung einer friedlichen Einigungspolitik zu beraten.
Produziert wird von ihnen dafür derzeit ein Video mit dem Titel „Vom Grünen Band nach Berlin: der Weg für Frieden und Wiedervereinigung“. Der Clip soll auf der Website von NUAC und auf der NUAC-Jugendkonferenz veröffentlicht werden, um die Geschichte und die Idee des 30. Jahrestages der Deutschen Einheit zu erzählen.
„Wir hatten eine tolle Zeit auf Point Alpha. Die Ausstellung ist für uns beeindruckend und bedeutungsvoll. Und nun wollen wir den Koreanern, die sich für das Thema deutsche Geschichte und Wiedervereinigung interessieren, unter anderem das Angebot von Point Alpha vorstellen“, erzählt der Journalist Dahee Seo.
Die Point Alpha Stiftung pflegt seit vielen Jahren intensiven Kontakt zum südkoreanischen Landkreis Goseong. Dort befindet sich inmitten des militärischen Sperrgebietes entlang des 38. Breitengrades, der seit 1953 die Waffenstillstandslinie zwischen Nord- und Südkorea bildet, das Museum in der Demilitarisierten Zone (DMZ-Museum).
Mit Unterstützung der Point Alpha Stiftung wird dort eine Dauerausstellung über die Friedliche Revolution in der DDR und die Vereinigung beider deutschen Staaten am 3. Oktober 1990 gezeigt.
Sie bildet für die Besucher und Wissenschaftler im DMZ-Museum den historischen Präzedenzfall für die eigene Wiedervereinigung, auf die man in Südkorea nach wie vor hofft.