Gastbeitrag von Rüdiger Christ
"Jenseits der Perlenkette“ nennt sich ein künstlerisches Projekt und das dazu entstandene Buch über die 10 kleinsten selbstständigen Gemeinden Thüringens.
Mit der "Perlenkette" sind Thüringens größte Städte Erfurt, Jena, Gera, Weimar, Gotha und Eisenach gemeint, welche sich wie an einer Perlenkette an der Autobahn A 4 aneinanderreihen. Die Filmemacherin Yvonne Andrä und der Autor Stefan Petermann stellen nun in den betreffenden Dörfern ihr Buch vor.
Am Freitagabend war Gerstengrund an der Reihe. Dazu kamen nicht nur Gerstengrunder, sondern auch Interessierte von Außerhalb ins örtliche Dorfgemeinschaftshaus.
Gerstengrund war im Februar 2019 die neunte Station des Autorenteams. Andrä und Petermann gelang es damals erst durch die Vermittlung des Schleider Pastors Jürgen Kämpf, Kontakte vor Ort in Gerstengrund zu knüpfen. Doch bei ihrem ersten Besuch dann im 67 Einwohner zählenden Gerstengrund zeigten sich Andrä und Petermann sehr beeindruckt vom Ortsbild und den Gesprächen mit den Bewohnern.
Das findet im Kapitel über Gerstengrund im vorgestellten Buch seinen Niederschlag. Auch 200 Bilder zu Gerstengrund wurden an diesem Abend gezeigt.
Mit Meusebach "Das Dorf ohne Spatzen" wurde auch ein anderer Ort aus dem Buch in Wort und Bild vorgestellt. Sehr lebhaft entwickelte sich die anschließende Diskussion an diesem Abend. Dabei räumten die Autoren ein, dass sie bereits viele Länder in und außerhalb Europas bereisten.
Vom Thüringer Landleben hatten jedoch beide bisher noch keine Kenntnisse und Einblicke. Bürgermeister Antonius Schütz (CDU), Katrin Dänner, Micheal Henkel und nicht zuletzt Pater Simon Raja beteiligten sich intensiv an der Diskussion.
Bürgermeister Schütz sieht in dem Buch "Jenseits der Perlenkette“ eine sehr gute Werbung für Gerstengrund und dankte dem Autorenteam für ihre Arbeit. Andrä und Petermann verwiesen darauf, dass bei ihren Buchlesungen das Kapitel Gerstengrund immer großes Interesse fand. In Gerstengrund stehen besonders die Themen Glaube und die Landwirtschaft im Mittelpunkt.
Pater Simon Raja meinte die dorfeigene Kirche sei ein Zeichen, dass sich der Glaube in Gerstengrund nachhaltig und positiv auf das Gemeindeleben im Ort auswirke. Er ist begeistert von diesem kleinen Dorf.
Dem Autorenteam war auch aufgefallen, dass es in Gerstengrund keinen Spielplatz gibt, obwohl der Ort vom Gesamtbild einen hervorragenden Eindruck mache. „Unsere Kinder sollen lieber im Wald und in der Natur spielen, wie das seit Generationen bei uns so üblich ist“, entgegneten daraufhin einige junge Eltern.
Auch auf politische Themen wurde an diesem Abend eingegangen. Dabei fielen dem Autorenteam die überdurchschnittlichen Wahlbeteiligungen und eine gewisse Kontinuität der Wahlergebnisse des Ortes auf. Abschließend konnten sich Andrä und Petermann über einen guten Absatz ihres Buches freuen, welches sie auf Wunsch selbst signierten.
Unter: jenseits-der-perlenkette.de kann man sich auch im Internet über das Projekt insgesamt informieren und das Buch bestellen.