Gastbeitrag von Dennis König
Jedes Jahr, wenn der Frühling in der Rhön Einzug hält, bietet sich Autofahrern auf der Strecke zwischen Oberkatz und Kaltensundheim dasselbe Bild. Entlang der Landstraße im Bereich der Karpfenteiche kann man einen kleinen ca. 500m langen grünen Zaun erblicken.
Erfahrene Autofahrer wissen natürlich, dass dieser Zaun nur zu einem Zweck aufgestellt wurde – die wanderwilligen Kröten davon abzuhalten, auf die Straße und somit unter die Räder der Autos zu gelangen.
Der Auf- und Abbau des Krötenzaunes wird jedes Jahr im Rahmen des Projektunterrichts der 9. Klassen realisiert.
Tatkräftige Unterstützung erhalten die Schüler dabei von Lehrern, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landschaftspflegeverbandes und des Biossphärenreservats Rhön. Da es aufgrund der Temperaturen und des Wetters allerdings erst in der vergangenen Woche Sinn gemacht hat, den Zaun aufzustellen, wurden die Protagonisten kurzfristig ausgetauscht.
Jeder weiß, dass die Schule momentan wegen des Corona-Virus geschlossen ist und die Schüler deshalb ihren Projektunterricht nicht durchführen können.
Deshalb erklärten sich einige Lehrer bereit letzten Mittwochvormittag den Zaun aufzubauen. Insgesamt neun Lehrerinnen und Lehrer, vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landschaftspflegeverbandes und Biossphärenreservats kamen zusammen und stellten den Zaun auf.
Als Koordinator durfte dabei der ehemalige Lehrer Bernd Baumann genauso wenig fehlen, wie der Hausmeister der Schule.
Der Zaun steht und das Schauspiel der Krötenwanderung kann in den nächsten Tagen beginnen. Gesucht werden noch Personen, die abends in Schwierigkeit geratene oder unschlüssige Kröten einsammeln und über die Straße bringen.
(Der Zaun wurde letzte Woche installiert, als noch nicht die strengen Regeln über Zusammenkünfte in der Öffentlichkeit galten.)