Gastbeitrag von Richard Veltum
Nach einer gründlichen Renovierung der Statue der heiligen Gottesmutter durch den Wiesenfelder Malermeister Manfred Reinhard (60 Jahre) erstrahlt nun die Heiligenfigur in frischen Farben und neuen Glanz.
Ortsteilbürgermeister Michael Kehl und Manfred Reinhard, Markus Schäfer, Andreas Martin und Florian Reinhard brachten die Statue von ihrem Standort von der Wiesenfelder Grotte in die Werkstatt des Malers.
In vielen Stunden seiner Freizeit renovierte liebevoll der Malermeister Manfred Reinhard seit Anfang Dezember 2019 bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt die 1,35 Meter hohe Heiligenfigur in seiner Werkstatt.
Zu einem späteren Zeitpunkt im Sommer soll die Gottesmutter bei einer feierlichen Andacht durch den kath. Stadtpfarrer Martin Lerg in der Grotte für die Gläubigen wieder zusehen und bestaunen sein.
Hier einige Angaben zur Historie der Wiesenfelder Mühle und Grotte:
In unmittelbarer Nähe der Grotte befand sich die im frühen 16. Jahrhundert errichtete Wiesenfelder Mühle, hier konnten die Bewohner der umliegenden Orte ihr Getreide
zu Mehl malen lassen. Auch eine Holz- Sägemühle betrieben sie mit Wasserkraft und Mühlrad konnten die Dorfbewohner hier in der Rhön in Anspruch nehmen.
Die Mühlenbesitzer Familie Eckart hatten die Gottesmutter-Staue bereits im Jahre 1942 in Fulda von dem Bildhauer Fleck anfertigen lassen und gaben damals ein Familienversprechen ab, nach dem 2. Weltkrieg hier eine Mariengrotte zu errichten.
Doch nach dem 2. Weltkrieg zerfiel Deutschland in zwei Teile und die Wiesenfeld Mühle lag dann in dem sowjetisch besetzten Sektor Deutschlands, in der späteren DDR. Im Jahre 1952 verbreiteten sich in dem Rhön Dorf Angst und Panik, da bekannt wurde, dass einige Wiesenfeld Familien evakuiert und somit ihre geliebte Heimat verlassen sollten.
In der Folge flüchteten dann am 5. und 6. Juni 1952 insgesamt 19 Familien, dies betrafen über 100 Personen, welche über Nacht ihr Haus und Hof verließen und sich in den nahen Westen flüchteten. Auch die Müllers Familie Eckart waren dabei sie trieben ihr ganzes Vieh mit wenig Hab und Gut dabei über die nahe liegende Grenze nach Setzelbach in Hessen.
Mutige Wiesenfelder Bürger, unter ihnen der Kirchenvorstand Reinhold Reuter retteten die Marienstatue und brachten sie in der Sakristei der St. Ursula Kirche in Sicherheit.
Durch einen Beschluss und im Auftrag der damaligen SED-Kreiseinsatzleitung wurde die historische Mühle angezündet und dem Erdboden gleichgemacht.
Nach der friedlichen Revolution lösten die Brüder Leo und Anselm Eckart ihr Familienversprechen ein und errichteten unter der aktiven Mithilfe zahlreicher Wiesenfelder Dorfbewohner ihren Wallfahrtsort zur Verehrung der Gottesmutter.
Maler Manfred Reinhard in seinem Atelier mit der Statue.