Erfolgreiche Premiere – Salzunger Komponist nach 300 Jahren wieder zu hören

Gastbeitrag von Andrea Dominik

Die musikalischen Stücke von Johann Theodor Roemhildt feierten im 17. Jahrhundert Premiere und machten ihn zu einer damaligen Berühmtheit. Nachdem der gebürtige Salzunger Komponist in Vergessenheit geriet, erlebte sein Werk am 16. Oktober 2020 eine erneute Premiere bei einer Aufführung in der evangelischen Stadtkirche.

Durchweg positive Resonanz gab es am Freitagabend nach der Aufführung der Roemhildt-Kantanten in der evangelischen Stadtkirche „St. Simplicius“. Publikum und Veranstalter waren gleichermaßen begeistert von den melodisch-schwungvollen Stücken des Bad Salzunger Sohnes, welche vom Goldberg Baroque Ensemble aus Danzig aufgeführt wurden.

Die Gäste dankten dem renommierten Ensemble für diesen Konzertabend und die hervorragende Auswahl der beeindruckenden Werke mit minutenlangem Applaus und Standing Ovations. Gäste und Veranstalter waren sich am Ende des Konzerts einig, dass die Musik Johann Theodor Roemhildts unbedingt aus den Archiven herausgeholt und aufgeführt werden muss.

Die angebotenen CDs mit Musik des Komponisten waren umgehend vergriffen.

Die Kantaten Roemhildts, die im Rahmen des Konzertes erklangen, wurden erstmals seit 250 Jahren wieder aufgeführt. Der Komponist wurde 1684 in Salzungen geboren und erlangte mit seinen Werken zur damaligen Zeit größere Berühmtheit als Johann Sebastian Bach. Seine Noten waren jahrhundertelang in den Archiven Danzigs verborgen und wurden von Andrzej Szadejko wie ein Schatz gehoben.

Er gründete 2008 das Goldberg Baroque Ensemble in Danzig, welches sich auf die Musik des alten Danzig spezialisiert hat.

Die Noten Roemhildts sind noch nicht ediert, d.h. sie wurden noch nicht vervielfältigt, sind für die breite Masse nicht verfügbar. Allein dieser Umstand macht das Konzert in der evangelischen Stadtkirche zu einem ganz besonderen, einmaligen Höhepunkt in der Bad Salzunger Musikgeschichte.

Die Kantaten von Roemhildt wurden im Rahmen der Musikreihe „BBB – Straße der Barockmusik“ aufgeführt. Bad Salzungen, Barchfeld-Immelborn und Bad Liebenstein haben die Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, um die örtliche Musikgeschichte aufleben zu lassen und das reiche kulturelle Erbe der Region aufzuzeigen.

Das nächste und letzte Konzert findet am 07. November 2020 in der Barockkirche Steinbach statt. Dort wird die Musik der Steinbacher Adjuvanten, eine Auswahl von Steinbacher Trauermotetten, von der Capella Jenensis aufgeführt. Die Tickets sind erhältlich in den Tourist-Informationen Bad Salzungen und Bad Liebenstein, im Bad Salzunger Medienzentrum sowie auf www.ticketshop-thueringen.de.