Kritik an Großwaldbesitzer – Suche nach schnellem Geld – Windpark Demo in Stadtlengsfeld

Gastbeitrag von Rüdiger Christ

Ihre 6. Veranstaltung nach Corona führte die Bürgerinitiative gegen das Windkraftgebiet W-4 Stadtlengsfeld (BI), wieder auf dem Markt durch.

BI Sprecher Ralf Adam wies bei der Begrüßung auf die Einhaltung der Hygieneregeln hin, welche von den auch Teilnehmern diszipliniert eingehalten wurden.

Auf dem Programm standen Informationen über die Demo am 15. Oktober vor dem Thüringer Landtag und die Anhörung der 4 windkraftkritischen Bürgerinitiativen am gleichen Tag im Petitionsausschuss.

Der Rhönkanal berichtete am 18.10. über diese Ereignisse unter: „LIEBLINGS BÜRGERINITIATIVE IN ERFURT – DEMO GEGEN WINDPARK STADTLENGSFELD“.

Zunächst trug Heike Herbst einen Beitrag von Wolfgang Reder aus Wiesenthal zum Thema „Windkraft im Wald“ vor. Wolfgang Reder (74), Förster im Ruhestand aus Wiesenthal konnte aus gesundheitlichen Gründen an der Veranstaltung nicht persönlich teilnehmen.

Reder kritisiert die „Großwaldbesitzer“, die seiner Meinung nach der Verlockung mit dem Bau von Windkraftanlagen in ihren Wäldern das schnelle Geld zu machen, erliegen könnten.

Wolfgang Reder (74), Förster im Ruhestand aus Wiesenthal

Für Reder hat aber die Wiederaufforstung mit wirtschaftlichen Baumarten auf sogenannten Kalamitätsflächen absoluten Vorrang. Reder sieht in der nicht konsequenten Bekämpfung des Borkenkäfers die Ursache für den aktuell besorgniserregenden Zustand des Waldes.

Reder weist dabei auf das Borkenkäferbekämpfungsmittel IPIDEX hin. IPIDEX wurde im Chemiekombinat Bitterfeld hergestellt. Die Zulassung für IPIDEX lief 1994 aus.

Im November 2019 hatte sich Reder in einem Brief an den Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Die Linke) mit der Bitte gewandt IPEDEX als Mittel zur Bekämpfung des Borkenkäfers vorstellen zu können.

Reders Brief blieb bisher aber unbeantwortet.

Anni Dittman, Cara und Franca Heller aus Hohleborn

Rolf Kallert stellte windkraftkritische Slogans vor, welche von drei Schülerinnen kreiert wurden. Anni Dittmann, Cara und Franca Heller aus Hohleborn meinen:

„Wer unsere Wälder quält - wird abgewählt“, „Windpark bauen, Wald versauen - NEIN DANKE!“ oder „Windräder sind out - Wald ist in!“. Das brachte den jungen Damen viel Beifall aller Anwesenden ein.

BI Sprecher Ralf Adam

Ralf Adam informierte über den Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Erneuerbare-Energien-Gesetz 2021.

Am 23. September 2020 verabschiedete die Bundesregierung auf Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) den Gesetzesentwurf für das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2021 (EEG 2021). Es soll das bisherige EEG 2017 ersetzen.

Hier heißt es: „Die Errichtung von Erneuerbaren-Energien-Anlagen liegt im öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit“.

Darin sieht die BI eine Gefahr, dass dann Protest und Einwände gegen den Bau von Windkraftanlagen im Wald nicht mehr möglich wären. Die BI wurde daraufhin aktiv und hat alle im Bundestag vertretenen Parteien angeschrieben.

Die Bürgerinitiative hat auch an den neuen Vorsitzenden der CDU Wartburgkreis Dr. Michael Brodführer zu einer ihrer Veranstaltung eingeladen.

Mit großer Freude konnte Ralf Adam den Eingang einer Spende von 500 Euro verkünden. Der Spender möchte ungenannt bleiben.

Bernd Radtke, lobte abschließend das Engagement der BI bei der Demo und der Anhörung im Thüringer Landtag. Die BI sei ohne den Versuch von politischer Einflussnahme aufgetreten. Besonders beeindruckend fand Radtke den Vortrag zum Brandschutz bei Windkraftanlagen im Wald. Das alles verdiene Anerkennung und Beifall, so Radtke.

Die nächste Demo der BI findet am Dienstag, den 1. Dezember um 18:00 Uhr statt.

Bernd Radtke

Rolf Kallert: Informationen über die Demo am 15. Oktober vor dem Thüringer Landtag und die Anhörung der 4 windkraftkritischen Bürgerinitiativen am gleichen Tag im Petitionsausschuss