Situation dramatisch – 13 Hektar Fichten vertrocknen bei Geisa – Neuer Weg für Abtransport

Information der Stadt Geisa

Das Thema Wald beschäftigt auch weiterhin die Stadträte der Stadt Geisa. Zu einer Ortsbegehung im Stadtwald Geisa hatten Revierförster Matthias Schorr und Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel eingeladen. Dabei ging es um die Themen Wegebau, Wegepflege, Borkenkäferschäden und Wiederaufforstung.

Als erstes schauten sich die interessierten Stadträte den aktuell umgesetzten Wegeneubau des „Sachsenburgweges“ im Forstort Sachsenburg an. Dabei handelt es sich um ein separates Waldstück der Stadt mit 75 Hektar Größe, das bisher unerschlossen war.

„Ziel des Weges ist die Erschließung der Waldfläche mit einem für Lkw befahrbaren Weg, der für die Holzabfuhr zur Verfügung steht, um das Waldgebiet forstlich weiterhin bewirtschaften zu können und um weite Rückeentfernungen zu vermeiden“, erklärte Matthias Schorr.

Dies wirke sich nicht nur positiv auf die wirtschaftliche Situation beim Holzeinschlag aus, sondern werde zudem noch mit Mitteln aus EU-Fördertöpfen unterstützt.

„Der Weg kann auch vom zuständigen Jagdpächter, Radfahrern und Wanderern genutzt werden und fördert damit auch den Tourismus in der Region“ sagte Bürgermeisterin Manuela Henkel.

Ebenso wird mit der Anlage des Weges der Einsatz von Löschfahrzeugen bei Waldbränden verbessert. Als nächstes machte der Revierförster auf weitere extreme Trocken- und Borkenkäferschäden im Bereich der „Bremer Hut“ aufmerksam. Auf einem Hochplateau auf 680 Höhenmetern, welches in der Vergangenheit sehr gut Wasserversorgt war, leiden die Fichtenbäume auf einer Fläche von 13 Hektar seit einigen Jahren unter der extremen Trockenheit.

„Ich hatte den Bestand über Kyrill gerettet, gehegt und gepflegt und jetzt vertrocknen die Fichten großflächig“, so Schorr, dem die Sorge um den Wald ins Gesicht geschrieben steht.

Die Stadt wird nun einen Einschlag vornehmen müssen und das Holz an ortsansässige Sägewerke und auch nach Österreich und China verkaufen.

„Erst vor 14 Tagen ist ein ganzer Zug Holz mit 1.300 Festmetern aus den beiden Revieren Rockenstuhl und Geisaer Wald verladen und nach Österreich exportiert worden“, berichtete der Revierförster. „Die Situation ist dramatisch“, bestätigte Bürgermeisterin Manuela Henkel.

Aber man dürfe jetzt nicht die Hände in den Schoss legen, sondern müsse tätig werden und nach Lösungen suchen. Das es diese gibt, ist sie sich sicher. Die Kommunen können das aber nicht alleine leisten. Von erfolgreichen Anpflanzungsmaßnahmen konnten sich die Stadträte bei der nächsten Waldfläche überzeugen.

Hierzu wurde eine „Kyrillfläche“ aus dem Jahr 2007 angefahren, auf dieser stocken heute die Lichtbaumarten Esche, Bergahorn, Spitzahorn und Kirsche.

„Außer der Esche, die am Eschentriebsterben leidet, kann ich diese Baumarten für die Wiederaufforstung weiterempfehlen, da sie standortgerecht sind und gute Zuwächse verzeichnen“ erklärte Schorr den Stadträten.

Auch die Buche kommt aus Naturverjüngung in vielen Teilen des Waldes sehr gut an und wird so als nächste Waldgeneration die Bestände prägen.

„Wir haben allerdings auch mit Weißtanne im Einzelschutz sehr gute Erfahrungen gemacht, diese wird man in Zukunft mit einbringen“, so Schorr.

Der Vorteil der Weißtanne sei ihre Pfahlwurzel, sie erschließt tiefere Bodenschichten und steht zudem stabiler bei Stürmen. Für den Herbst 2020 sind bereits für beide Reviere der Stadt Geisa - Geisaer Wald und Rockenstuhl - neue Flächen für die Wiederaufforstung mit Fördergeldern geplant.

"Wir werden hier weiterhin auf eine Ausgewogenheit zwischen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit achten“, betonte Bürgermeisterin Manuela Henkel.