Kinder sicher unterwegs – Neue Notinsel-App für Not- und Gefahrsituationen

Gastbeitrag von Christin Grobe

Seit 2002 steht das Kinderschutzprojekt Notinsel bundesweit für den Schutz von Kindern und die Gestaltung der sicheren Wege zur Schule oder nach Hause.

Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen ist seit 2010 Notinsel-Standort und damit Teil des größten Kinderschutzprojekts im öffentlichen Raum in Deutschland. Im Landkreis engagieren sich aktuell 130 Notinseln. Diese haben eine offene Tür für Kinder in Not- und Gefahrsituationen und bei „kleinen“ Problemen.

Mit dem Notinsel-Aufkleber an der Eingangstür setzen Geschäfte ein Zeichen für mehr Kinderfreundlichkeit und dafür, dass sich Kinder und deren Eltern auf die Hilfe der Notinsel-Partner verlassen können.

Kleine Geschäfte, Apotheken, Bankfilialen und andere Läden, die ebenerdig liegen, leicht zugänglich sind und regelmäßige Öffnungszeiten sowie Mitarbeitende haben, die im Notfall wissen, was zu tun ist, sind wichtige Anlaufstellen für Kinder in Not und bei Gefahrensituationen.

„Notinseln sind wichtig, auch wenn es bislang noch keine oder nur wenige Vorfälle gab, denn Notinseln erinnern Erwachsene daran, besser auf Kinder und deren Bedürfnisse zu achten. Notinseln setzen ein klares Zeichen, dass Kinder mehr in den Blick genommen und beschützt werden müssen.

Zudem zeigt eine Stadt, Gemeinde oder ein ganzer Landkreis, dass hingeschaut wird und TäterInnen nicht geduldet werden“, sagt Jerome Braun, Gründer der Notinsel und Geschäftsführer der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel.

Frau Merten, verantwortliche Sachbearbeiterin Kinderschutz im Landratsamt Schmalkalden-Meiningen, macht auf die neue Notinsel-App und den QR-Code zum einfachen Download aufmerksam.

Die Herausforderungen des lokalen Handels sind vielfältig, nicht erst seit Covid-19. Die Digitalisierung, eine große Herausforderung, aber auch eine Chance.

Mit der Notinsel-App für Eltern, Großeltern und Kinder wird die sichere Wegeplanung zur Familiensache. Entlang unserer Geschäfte können Erwachsene mit den Kindern die sicheren Wege in ihrer Umgebung planen.

Dabei lernen die Kinder auch alle Geschäfte kennen und bauen im Gespräch mit den Erwachsenen Ängste und Hürden ab, die Notinsel auch zu nutzen, wenn es denn nötig wird.

Die Notinsel-App ist ab sofort in den App-Stores kostenlos erhältlich. Mit der App können Kinder bis zu zehn wichtige Telefon-Nummern direkt anrufen. Auch die Polizei kann mit zwei Klicks angerufen werden.

Die Kinder sehen bei Verwendung der App in ihrem direkten Umkreis von 2,5 Kilometern die nächsten Notinseln und können sich sogar dahin navigieren lassen. Weitere Informationen, welche die Notinsel-Geschäfte hinterlegen, insbesondere die Öffnungszeiten können abgerufen werden.

Eltern und Kinder können auch sog. „Privatinseln“ speichern, z.B. das Elternhaus, das Haus der Oma oder des besten Freundes und diese zusätzlichen Privatinseln einbinden in die sichere Wegeplanung.

Die Geschäfte erhalten in diesen Tagen einen Zusatzaufkleber mit QR-Code, der neben dem eigentlichen Notinsel-Aufkleber angebracht wird. Damit können Passanten direkt zur Webseite www.notinsel.de und damit auch zu unserem Standort sowie unseren Notinsel-Geschäften gelangen.

Wir hoffen, dass möglichst viele Erwachsene und die Kinder, die bereits Handys nutzen dürfen, die Notinsel-APP herunterladen, damit deren Wege sicherer werden und die Notinsel als Hilfestelle weiter bekannt und verbreitet wird.