Gastbeitrag von Jürgen Fischer-Crailsheim
Die trockenen Sommer der letzten Jahre fordern Ihren Tribut nicht nur in der Forst- und Landwirtschaft, sondern auch bei der dezentralen Trinkwasserversorgung im Wartburgkreis. Betroffen von Wasserknappheit sind zum Beispiel der Vachaer Ortsteil Rodenberg und die touristische Infrastruktur am Schönsee bei Urnshausen.
Bei Terminen vor Ort verschaffte sich der Landtagsabgeordnete Martin Henkel (CDU) sowohl kürzlich in Rodenberg und nun auch am Schönsee ein Bild von der Lage.
In beiden Fällen kann der Trinkwasserbedarf nicht mehr durch eigene Quellen garantiert werden. So musste beispielsweise zum Schönsee in den letzten Jahren während der Hochsaison täglich mehrfach mühsam Trinkwasser gefahren werden.
Um nicht die touristische Infrastruktur mit Campingplatz und Ferienhäusern am Schönsee zu gefährden, müsste möglichst schnell ein Anschluss an das zentrale Trinkwassernetz erfolgen, betonen die Betreiber Steffen Otto und Tobias Hill.
Der Wasser- und Abwasser-Verband Bad Salzungen (WVS) wäre in der Lage, Trinkwasser aus seinem Bestandsnetz zu liefern. Allerdings sind sowohl der Schönsee als auch Rodenberg Außenbereiche, für die eine direkte Versorgung durch den WVS nicht vorgesehen ist.
Die Leitungen von einem Anschlusspunkt bis hin zu den bestehenden Verbrauchsstellen müssten durch die Grundstückseigentümer errichtet werden, so der Werkleiter Heiko Pagel.
Eine finanzielle Unterstützung könnte aus einem speziellen Förderprogramm zur Sicherung der Trinkwasserversorgung im Außenbereich oder im Falle des Schönsees auch aus der Tourismusförderung erfolgen. Die Anträge müssen durch die Grundstückseigentümer gestellt werden.
Burkhard Seifert, erster Beigeordneter der Gemeinde Dermbach und Ortsteilbürgermeister von Urnshausen und Bernshausen erklärte, dass sich die Gemeinde als Grundstückseigentümerin der Campinganlage am Schönsee um das Thema kümmern und einen Förderantrag für die Leitung von Bernshausen zum Schönsee stellen werde.
„Eine sichere Trinkwasserversorgung ist für jeden essentiell, sowohl für kleinere Siedlungen wie Rodenberg als auch für touristische Einrichtungen. Der Schönsee gehört zu den wenigen natürlichen Gewässern in der näheren Umgebung, die zum Baden freigegeben ist.
Es muss uns unbedingt gelingen, die Infrastruktur am Schönsee, die gleichermaßen der Naherholung und dem Tourismus in der Rhön dient, auf Dauer zu erhalten und weiter zu entwickeln. Als Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Rhönforums bin ich selbstverständlich bereit, an der Lösung der Thematik mitzuwirken,“ sagte Martin Henkel abschließend.