Gastbeitrag von Christopher Eichler
Whiteboards, Beamer und vieles mehr: Mit dem DigitalPakt fördern Bund und Land die Digitalisierung von Schulen, damit neue Medien im Unterricht noch stärker Einzug erhalten.
Als einer der Vorreiter in Thüringen gilt der Landkreis Schmalkalden-Meiningen, der bereits vor Inkrafttreten des DigitalPaktes bei Schulsanierungen stets an die digitale Infrastruktur gedacht hat. Beispielsweise sind im Henfling-Gymnasium Meiningen oder in der Thüringer Gemeinschaftsschule Grabfeld einzelne Klassen bereits vor rund zwei Jahren als Pilotprojekte mit Tablets zu Lehrzwecken ausgestattet worden.
Auch zählt der Landkreis aktuell zu den Eifrigsten bei der Umsetzung des DigitalPaktes Schule. Bereits zwölf Schulen hat der zuständige Kommunale IT-Service (KitS) vollständig digitalisiert.
Neben der IT-Infrastruktur mit WLAN-Zugang im gesamten Gebäude, digitalen Anzeigemedien wie Flachbildschirmen, Beamern oder Whiteboards gehören mobile Endgeräte (Klassensatz iPads inklusive Zubehör) hier zum Standard für die moderne Unterrichtsgestaltung. In diesem Jahr wurde bereits in vier weiteren Schulen mit der Digitalisierung begonnen, in sechs Einrichtungen starten in den nächsten Wochen die Elektroarbeiten, drei weitere Schulen sollen dieses Jahr noch folgen.
Bereits 1,6 Millionen Euro hat der Landkreis in die Digitalisierung seiner Schulen investiert, 1,3 Millionen Euro davon wurden bereits als Fördermittel abgerufen. Insgesamt 7,1 Millionen Euro sollen in den nächsten drei Jahren in alle 54 Schulen des Landkreises fließen.
„Digitale Medien können den Unterricht in vielen Fächern anschaulicher, praxisorientierter und animierender gestalten. Abstrakte und komplexere Themen können so verständlicher gestaltet werden“, sagt Landrätin Peggy Greiser, selbst von Hause aus Pädagogin.
„Aber digitaler Unterricht ist natürlich auch kein dauerhafter Ersatz für Lernen in Präsenz“, macht sie in Bezug auf das langwierige Homeschooling in diesem Jahr deutlich. „Wir sind deshalb froh, dass wir unsere Schulen nun wieder öffnen konnten.“
Verteilt wurden in der Zwischenzeit auch 975 Tablets für Schülerinnen und Schüler zum Ausgleich sozialer Ungleichheiten (rund 500.000 Euro wurden hier investiert). In den Schulen entscheiden die jeweiligen Schulkonferenzen, ob die smarten Endgeräte im Unterricht generell zum Einsatz kommen.
Ein Klassensatz pro Schule wird durch das KitS im Rahmen des DigitalPaktes Schule zur Verfügung gestellt. Über eigens entwickelte und programmierte Lösungen können die Schüler die iPads unkompliziert selbst einrichten und in Betrieb nehmen. Das KitS kann dies zentral verwalten. Bereits seit Dezember 2020 sind alle Schulen system- beziehungsweise serverseitig konfigurierte, getestete und fern-verwaltete iPad-Schulen.
Auch die entsprechenden Apps werden zentral beschafft und durch den jeweiligen Lehrer freigegeben. „Wir können live einsehen, wie viele Tablets derzeit in Betrieb sind. Aktuell sind es rund 3.000 iPads“, so Kai Süßmilch, Leiter der Schuladministration im KitS.
„Uns erreichen derzeit bundesweit, aber auch aus Österreich oder der Schweiz Anfragen nach unseren Erfahrungswerten und Lösungen“, sagt Süßmilch. „Wir sind hier einer der absoluten Vorreiter in Thüringen und darüber hinaus.“
Darüber hinaus führen die Mitarbeiter des KitS mit den Schulen direkt Gespräche, um Ideen zu finden, wie man das digitale Lernen gestalten kann. Die Mitarbeiter nehmen auch an Elternabenden teil oder beantworten direkt Fragen von Eltern und Schülern. Auch eine Wissensdatenbank zur Digitalisierung wird gepflegt und steht für Interessierte zum Abruf bereit.
Demnächst sollen auch Endgeräte für Lehrer über den DigitalPakt beschafft werden, die Evaluierung, welche Technik hier ausgewählt wird, läuft derzeit.
Die gute Nachricht für den Kommunalen IT-Service: Über den DigitalPakt Schule Teil V können auch zwei Schul-Administratoren intern sowie ein externer Administrator gefördert und geschult werden. Der Förderantrag hierzu ist in Vorbereitung.
Bei der IT-Verwaltung der Schulen will man in Südwestthüringen künftig auch regional zusammenarbeiten. So hat der Landkreis Schmalkalden-Meiningen zusammen mit dem Wartburgkreis sowie den kreisfreien Städten Eisenach und Suhl einen gemeinsamen Förderantrag in Höhe von rund 4,4 Millionen Euro gestellt. Der Bescheid über die Förderung nach dem dritten Teil des DigitalPaktes Schule liegt aktuell noch nicht vor.