Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Am kommenden Montag soll er aufgestellt werden, der Vodafone 5-G Mobilfunkmast am Höhn zwischen Diedorf und Klings, so die Aussage der Mitarbeiter der Baufirma. Zuvor fand in der Dermbacher Schloßhalle eine Bürgerversammlung zum fast vollendeten Bau des Mobilfunkmastens statt.
Gekommen waren rund 30 Bürgerinnen und Bürger überwiegend aus Diedorf und Klings, welche dem Projekt kritisch gegenüberstehen. Auch mehr als die Hälfte der Gemeindevertreter nahmen teil.
Nach der Begrüßung durch Dermbachs Bürgermeister Thomas Hugk (CDU), erörterte Helmut Zeitz, Vodafone-Experte für die Region Ost, die Vodafone Netzausbaupläne. Dabei ging Zeitz in seinem rund 40-minütigen Vortrag vor allem auf das Bundes-Immissionsschutzgesetz ein.
Das Bundes-Immissionsschutzgesetz sichert den Schutz der Bevölkerung vor Strahlenbelastung des Mobilfunks. Zeitz verwies auch auf den erheblichen Aufwand bei der Baugenehmigung eines Mobilfunkmastes. In Deutschland dauert das Genehmigungsverfahren rund 2 Jahre, in den Niederlanden dagegen nur 2 Monate.
Alle Mobilfunkmasten müssen in die frei zugängliche Standortdatenbank eingetragen werden. Zeitz hob hervor, dass durch 30 Jahre Mobilfunk in Deutschland keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen bei der Bevölkerung zu verzeichnen sind.
Aus den Reihen der Kritiker bezogen sich die Fragen auf einen alternativen Standort des Mobilfunkmastes, sowie nach einer besseren Informationspolitik des Gemeinderates bei solchen Vorhaben.
Manche Kritiker (es stellte sich niemand namentlich vor), sehen darin ein undemokratisches Verhalten.
Dermbachs Bürgermeister Thomas Hugk, ging in seiner Stellungnahme auf seine Überzeugung vom Ausbau des Mobilfunknetzes und den Breitbandausbau ein.
„Für unsere ländliche Region ist das zukunftsentscheidend, so der Bürgermeister. Im Gemeinderat ist das Projekt ausgiebig diskutiert worden, auch mit den Risiken wurde sich intensiv beschäftigt“, so Hugk.
Von den Kritikern wurde dennoch wiederholt die fehlende Information vor allem der Diedorfer Bürger vorgeworfen. Das veranlasste dann einige anwesende Gemeinderäte zu Wortmeldungen.
Herr Dr. med. Jürgen Grammlich, sieht als Mediziner keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen durch den Bau des Mobilfunkmastes zwischen Diedorf und Klings. Für Grammlich ist die intensive Handy -Nutzung bei Kindern eher bedenklich.
Für Gerhard Staudt steht fest, auch ohne die Zustimmung des Dermbacher Gemeinderates, hätte Vodafone die Baugenehmigung für den Mobilfunkmastes erhalten.
Auch die Gemeinderäte Karsten Seelig, Burkhart Seifert und Marcel Schumann bekräftigten die Entscheidung des Gemeinderates für den Bau des Mobilfunkmastens.
Diedorfs Orteilbürgermeister Daniel Häfner wies auf die hohe Arbeitsbelastung des Gemeinderats hin, welche in ehrenamtlicher Tätigkeit für das Allgemeinwohl geleistet wird.
Der Vorschlag einer Bürgerin, wohl als „Schlusswort“ gedacht, Infoveranstaltungen dieser Art vor Beginn eines Projektes durchzuführen, wurde mit großer Zustimmung aufgenommen.
Nach gut zwei Stunden Diskussion gingen wohl die Kritiker mehr oder weniger enttäuscht nach Hause.