Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Mit dem 31. Mai endete auch noch für die letzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fahrzeugteile Kaltennordheim (FZT) ihr Arbeitsverhältnis. Mehr als zwei Jahre hatten die über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des zur Schaeffler Gruppe gehörenden ehemaligen LuK-Werkes für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze gekämpft.
Zu Beginn des Jahres 2020 hoffte die Belegschaft unter der neugegründeten Firma FZT auf eine gesicherte Zukunft ihrer Arbeitsplätze. Leider erfüllten sich diese Hoffnungen nicht. Der größte Industriestandort im Feldatal ist damit nun Geschichte.
Den ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist nur zu wünschen, dass sie bald wieder einen neuen, soliden und zukunftssicheren Arbeitsplatz finden werden.
Viele in der Rhön beheimatete Firmen suchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Rhönkanal informiert laufend über diese aktuellen Jobangebote.
Mit einem Schreiben an alle seine ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wendet sich der ehemalige FZT- Geschäftsführer Michael Pfaff, in dem es heißt:
„Liebe (Ex-) Kolleginnen und Kollegen von FZT Kaltennordheim,
am gestrigen Tag endete für den letzten verbliebenen Teil von uns die gemeinsame Reise. Es macht mich unendlich dankbar und stolz wenn ich an die Zeit im Buchenhainweg 7 in Kaltennordheim zurückdenke.
Leider haben all unsere intensiven Bemühungen nicht gereicht, dass es gemeinsam für uns als funktionstüchtiges und eingeschworenes Team am Standort weitergeht. Auch wenn wir der Lösung sehr, sehr nahe waren und wir die Mehrzahl an Puzzlestücken zusammengesetzt hatten, so ließen sich eine Handvoll Puzzles, die elementar gewesen wären leider nicht zu dem großen Gesamtbild fügen.
In unserer gemeinsamen Zeit haben wir Höhen gefeiert als auch Tiefen gemeinsam gemeistert. Dafür möchte ich allen Kolleginnen und Kollegen von Herzen Danke sagen!
Mein Dank – auch im Namen aller Kollegen – gilt auch den Unterstützern um das Werk in Kaltennordheim. Ich möchte es als beispielhaft bezeichnen, dass uns die Unterstützung aller politischen Ebenen von kommunal bis auf Bundesebene sowie über alle Farbgebungen hinweg, sicher war. Umso bedauerlicher ist es, dass dies keinen Interessenten zu einer positiven Entscheidung motiviert hat.
Jetzt heißt es für uns alle, das Erlebte zu verarbeiten und nach vorne zu schauen. Ich wünsche allen meinen Wegbegleitern von Kaltennordheim, dass es Ihnen gelingen mag mindestens einen gleichwertigen, wenn nicht besseren Arbeitsgeber zu finden als wir es waren!
Letztendlich bleibt mir jetzt nur noch Abschied zu nehmen. Lebt wohl, bleibt gesund und munter und lasst Euch nicht unterkriegen! Ich freue mich über ein Wiedersehen mit jedem Einzelnen!
Hochachtungsvoll und mit größtem Respekt
Euer Michael Pfaff“