Gastbeitrag von Christopher Eichler
Angesichts steigender Energiepreise wird aktuell vielerorts nach Einsparpotenzialen gesucht. Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen hat der schonende Umgang mit Ressourcen schon lange Tradition.
So startete der Landkreis bereits vor 24 Jahren das Landratsamt das Projekt „Energiesparen an Schulen”, an dem zurzeit 19 Schulstandorte in Trägerschaft des Landkreises teilnehmen.
Überhitzte Zimmer, falsches Lüften, dauerbrennende Lampen oder Geräte im pausenlosen Stand-by sollen so der Vergangenheit angehören. Stattdessen will der Landkreis Lehrer und Schüler mit dem Projekt sensibilisieren und zum klimafreundlichen Umgang mit Energie animieren.
„Obwohl unsere Gebäude in der Regel bereits energetisch auf dem neuesten Stand sind, konnten fast überall Erfolge erzielt werden“, freut sich Landrätin Peggy Greiser.
„Schüler lernen dabei, dass Energie erst aufwendig produziert werden muss und kein unendliches Gut ist.“ Dieses Wissen könnten Schüler dann auch zuhause anwenden – zum Wohle des Klimas, so Greiser.
„Die teilnehmenden Bildungseinrichtungen leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und die Schüler erfahren so auch, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann“, so Greiser.
18 von 19 teilnehmenden Schulstandorten haben im abgelaufenen Haushaltsjahr 2021 nachweisbare Erfolge erzielt und konnten insgesamt stolze 40.039,30 Kilogramm CO2-Emissionen reduzieren. Dieses beachtliche Ergebnis freut nicht nur Landrätin Peggy Greiser.
„Bedenkt man, dass der Anteil an Nebenkosten wie Strom, Wärme und Wasser an den Gesamt-Gebäudekosten der Schulen in 2021 rund 30 Prozent beträgt, wird deutlich, wie wichtig es ist, das Bewusstsein für einen sparsamen Umgang mit den Ressourcen in Schulen zu fördern und Energiekosten zu senken. Gerade mit Hinblick auf die aktuelle Entwicklung, die wir in diesem Haushaltsjahr deutlich spüren“, sagt Landrätin Peggy Greiser.
Alle teilnehmenden Schulen werden nun mit einer Urkunde der Landrätin für Ihre Leistungen ausgezeichnet und erhalten einen Bonus zur freien Verwendung.
Welche Potenziale hier schlummern, haben die ausgezeichneten 18 Energiesparschulen eindrucksvoll bewiesen. Im Bereich der Elektroenergie erreichten sie eine Gesamtersparnis von 28.368 kWh, im Bereich der Wärmeenergie 205.359 kWh, beim Wasser/Abwasser wurden stolze 1.162 m³ weniger verbraucht.
Dies entspricht einem prozentualen Anteil in Höhe von etwa sieben Prozent des Gesamtverbrauches an Elektroenergie, rund sechs Prozent des Gesamtverbrauches an Wärme und etwa 29 Prozent des Gesamtverbrauches an Wasser/Abwasser der teilnehmenden Schulen.
Gemäß den abgeschlossenen Vereinbarungen werden die eingesparten Beträge in Höhe von insgesamt 25.862,62 Euro zu 50 Prozent direkt den Schulen zur freien Verfügung gestellt, das sind 12.931,31 Euro. Die übrige Hälfte verbleibt im Kreishaushalt. Hiervon werden 50 Prozent für kleinere energetische Investitionen eingesetzt.
„Jeder Schule kann wirklich stolz, denn Klimaschutz fängt im Kleinen an“, so Landrätin Peggy Greiser. Doch das Potenzial sei noch lange nicht ausgereizt. Wir würden uns über noch mehr teilnehmende Schulen freuen.
Folgende Schulstandorte haben erfolgreich teilgenommen:
Grundschule Brotterode
Grundschule Henneberg
Grundschule Herpf
Grundschule Kaltenwestheim
Grundschule Kühndorf
Grundschule Oepfershausen
Grundschule Vachdorf
Grundschule Wernshausen
Grundschule Oberhof
Grundschule Roßdorf
Grundschule Frankenheim
Grund- und Regelschule Kiliansberg
Grund- und Regelschule Martin-Luther Zella-Mehlis
Regelschule Schwarza
Grund- und Regelschule Kaltennordheim
Gemeinschaftsschule Bibra
Heinrich-Ehrhardt Gymnasium Zella-Mehlis
Förderzentrum Jean-Paul Meiningen