UPDATE – Nach massiver Kritik – Gradierwerk Bad Salzungen darf wieder öffnen

UPDATE 4.6.2020

Ab dem 06. Juni 2020 kann das Bad Salzunger Gradierwerk in Teilen wieder genutzt werden. Die Sole-Inhalation ist aufgrund der Corona-Auflagen zunächst nur an den Gradierwänden möglich.

Geöffnet ist wieder täglich zwischen 8 und 19 Uhr.

Aufgrund der Einschränkungen durch die aktuellen Corona-Auflagen umfasst das Inhalationsangebot nicht die gewohnte Vielfalt. Daher wird der Eintrittspreis auf 3,50 Euro reduziert.

KTU-Vorstand Daniel Steffan dazu: „Wir hoffen sehr, dass auch die übrigen Beschränkungen für das Gradierwerk aufgehoben werden. Viele Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen, Allergien und Hautproblemen warten darauf.“

Einladung an Sozialministerin Werner

Das Kur- und Touristikunternehmen (KTU) lädt Thüringens Sozialministerin Heike Werner zu einem Arbeitsbesuch ein. Dabei geht es vor allem um die Stärkung Bad Salzungens als Schlüssel-Heilbad für die Behandlung von Atemwegserkrankungen.

„Die Corona-Krise hat zumindest die Thematik Atemwegserkrankungen wie COPD und Asthma wieder auf die Tagesordnung gebracht“, so Steffan.

Nun sollten sich nach seinen Aussagen die Thüringer Atem-Kurorte auf diese Leidenszielgruppen spezialisieren. Steffan weiter:

„Diesen Prozess kann das Land mit überschaubaren Mitteln positiv begleiten.“


2.6.2020

Dramatische Lage in der Solewelt Bad Salzungen – Strenge Auflagen machen Öffnung unmöglich

Das Kur- und Touristikunternehmen der Stadt Bad Salzungen (KTU) kann das Gradierwerk gegenwärtig nicht öffnen. Grund dafür sind praktisch kaum umsetzbare behördliche Auflagen im Zusammenhang mit den Corona-Beschränkungen.

Gemäß der Thüringer Verordnung zur Freigabe bislang beschränkter Bereiche und zur Fortentwicklung der erforderlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 vom 12. Mai 2020 müssen die Verantwortlichen des KTU u.a. Menschen mit Symptomen einer COVID-19-Erkrankung und generell Personen mit Erkältungssymptomen vom Besuch des Gradierwerks ausschließen.

Dazu kommen immense Aufwendungen bspw. durch das Anbringen von Markierungen und durch den Einsatz von speziellen Desinfektionsmitteln. Auch wäre das Inhalationsangebot massiv eingeschränkt, denn die Brunnen- und Rauminhalationen sowie die Einzelinhalation dürfen nicht betrieben werden.

Auflagen „unwirtschaftlich und realitätsfern“

„Diese Auflagen sind für mich und die Mitarbeiter/innen des KTU praktisch nicht erfüllbar“, so KTU-Vorstand Daniel Steffan. „Menschen mit Erkältungssymptomen sind aktuell oftmals Allergiker, welche das Gradierwerk zur Linderung ihrer Beschwerden aufsuchen.

Wie sollen unsere Mitarbeiter diese Personen von tatsächlich Erkälteten trennen? Außerdem haben viele COVID-19-Erkrankte keine typischen Grippe-Symptome. Das KTU müsste dazu einen Arzt anstellen“, so Steffan weiter, was nach seiner Aussage unwirtschaftlich und realitätsfern ist.

Aufgrund der aktuellen Auflagen ist das KTU daher gezwungen, das Gradierwerk aus rechtlichen und aus wirtschaftlichen Gründen weiterhin geschlossen zu halten.

Sonder-Treffen der Kurorte und Heilbäder Thüringens

Derzeit kämpfen neben dem KTU alle Kurbäder in Thüringen aufgrund der Corona-Beschränkungen um ihr wirtschaftliches Überleben.

Um die dramatische Lage, insbesondere der Kurorte und Heilbäder mit Thermenbetrieben, der Politik deutlich zu machen, treffen sich am 11. Juni 2020 die Bürgermeister/innen der Mitgliedskommunen des Thüringer Heilbäderverbandes zu einer Sondersitzung in Bad Tabarz. Die Initiative dazu ging von den Bürgermeistern Bad Salzungens und Bad Lobensteins aus, welche diese Sonder-Sitzung beantragten.

„Wirtschaftlich gesehen brennen uns gerade landesweit die Kurorte mit Thermenbetrieb ab“, so Daniel Steffan.