Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Nach Informationen aus Mitarbeiterkreisen soll die FZT Kaltennordheim GmbH (ehemals LuK) zum 30.04. 2021 endgültig geschlossen werden. Das wurde heute Nachmittag den rund 100 Mitarbeitern bei einer Betriebsversammlung offiziell mitgeteilt.
Die Eigentümer, die Münchner Restrukturierungspezialisten One Square Advisors GmbH, sehen angeblich für den weiteren Geschäftsbetrieb mehr Risiken als Chancen.
Die ehemalige LuK Truckparts GmbH & Co.KG, welche zur Schaeffler-Gruppe mit Sitz in Herzogenaurach gehörte, wurde im Februar von der One Square Advisors GmbH München übernommen und firmiert seitdem unter dem Namen FZT Kaltennordheim GmbH.
Am 21. März 2019 wurde bekannt, das die Schaeffler Gruppe, bei der weltweit insgesamt über 95. 000 Mitarbeiter *innen beschäftigt sind, den Kaltennordheimer Betrieb mit rund 130 Mitarbeiter schließen will. Daraufhin nahmen die Mitarbeiter*innen den Kampf um ihre Arbeitsplätze sofort auf.
Schon am Palmsonntag 2019 setzten sie damals ein Zeichen der Geschlossenheit und Solidarität bei einem Mitarbeitertreffen vor dem Betriebsgelände.
Das führte unter anderem auch zu einer verstärkten öffentlichen Wahrnehmung und offensichtlich, einem daraus folgenden Handlungsdruck auf die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik.
Am 17. April 2019 kam es daraufhin zu einem Treffen von Vertretern der LuK- Belegschaft, Schaeffler Management, dem Thüringer Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und Vertretern der Landes- und Kommunalpolitik im Rathaus der Stadt Kaltennordheim.
Ein im August 2019 geplantes weiteres Treffen kam aber nicht zu Stande.
Erst Anfang Dezember 2019 verkündete die IG Metall Suhl-Sonneberg in einer Pressemitteilung, dass „Betriebsschließung der LuK Truckparts GmbH & Co.KG Mitte 2020 abgewendet sei.
Nun müssen die rund 100 verbliebenen Mitarbeiter*innen wohl endgültig mit dem Verlust ihrer Arbeitsplätze rechnen.
Eine offizielle Stellungnahme des jetzigen Eigentümers zu der Schließung der FZT Kaltennordheim GmbH liegt noch nicht vor.