Gastbeitrag von Richard Veltum
Die Pressestelle des Weissen Rings informiert über betrügerische Ganovenanrufe. Hierbei versetzen sie ihre Opfer per Telefon in Angst und Schrecken.
Skrupellose Trickbetrüger nutzen aktuell die Unsicherheit der Menschen wegen des Corona-Virus schamlos aus. Der Erfindungsreichtum der Verbrecher ist groß, um vor allem gutgläubige und insbesondere ältere Menschen zu betrügen und schamlos auszurauben.
Hier einige Beispiele:
Die Betrüger geben sich als Arzt einer Klinik aus und behaupten am Telefon, dass soeben ein naher Familienangehöriger als“ Lebensbedrohlicher Notfall“ eingeliefert wurde. Der Verwandte sei ohne Bewusstsein und mit dem Ableben sei zu rechnen.
Es gebe aber ein „neues Medikament“ und so könne das Leben des Angehörigen gerettet werden. Das Medikament koste bis zu 27000- EURO und müsste bar bezahlt werden, da diese Kosten bislang noch nicht von den Krankenkassen übernommen werden. In Kürze komme ein „Bode“ bis zur Haustüre und holt den Geldbetrag persönlich ab.
Es sei dringend, um unverzüglich das Leben des Familienangehörigen zu retten. Auch eine Begleitung zur Bank wurde mitunter per Telefon angeboten. Zudem könne der Geldbetrag auch auf ein (ausländisches) Konto überwiesen werden. Nach dem Geldeingang könne das “Medikament“ dem Patienten verabreicht werden.
Die neueste Masche beim Enkeltrick:
Der vermeintliche Enkel ruft aus dem Ausland an, behauptet, er sitze in Quarantäne wegen des Virus und benötige Geld.
Telefonbetrüger greifen noch zu anderen Strategien.
So geben sie sich zum Beispiel auch als Mitarbeiter einer angeblichen CORONA-Meldestelle aus, um persönliche Kontaktdaten zu erbeuten. Oder es meldet sich das „Ordnungsamt“, das telefonisch Bußgelder einfordern will. Weil zum Beispiel der Mindestabstand nicht eingehalten wurde.
Fallen Sie darauf nicht herein. Lassen Sie sich in kein Gespräch verwickeln.
Corona-Maschen an der Haustür:
Trickbetrüger schlüpfen in jede erdenkliche Rolle, um ihre Opfer an der Haustür zu täuschen. Sie geben sich beispielsweise als Handwerker, als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes oder als (falscher) „ Polizist“ aus. Ihr Ziel ist es, an Bargeld oder Wertsachen zu gelangen.
In der Wohnung rauben sie dann mit Hilfe eines Komplizen das arglose Betrugsopfer aus. Bargeld und Wertsachen sind ihre Beute.
Weitere Tricks der Täter:
Sie geben sich als fürsorgliche Einkaufshilfe aus der Nachbarschaft aus, die Gänge zur Apotheke oder zum Supermarkt übernimmt. Mit Vorkasse natürlich. Oder es sind angebliche Telekommunikationsmitarbeiter, die behaupten, das Internet sei wegen dem verstärkten Homeoffice überlastet und der Router müsse getauscht werden.
Was auch immer Fremde an der Haustür behaupten, seien Sie misstrauisch. Lassen Sie Fremde nicht in Ihre Wohnung.
Corona-Maschen im Internet:
Auch online sind die Betrüger sehr einfallsreich. Neben Phishing-E-Mails, um persönliche Daten wie Kontoverbindungen und Kreditkartennummern zu erbeuten, arbeiten sie mit Fake-Shops rund um den Gesundheitsschutz und Corona-Tests. Bei der Bestellung der Ware mussten die Opfer eine Vorauszahlung tätigen, doch die Ware wurde nie geliefert.
Die Arbeitsweise der Betrüger ist wie folgt: Sie fälschen die Adressen von Internet-Shops bekannter und real existierender Firmen. Eine Auslieferung der Waren erfolgt nach der Vorauszahlung nicht bzw. mit minderwertigen Waren.
Besonders problematisch: Neben dem erlittenen finanziellen Schaden werden in diesen Fake-Shops auch die Kontodaten der Betroffenen Opfer erbeutet.
Telefonische Beratung möglich
Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Betrüger in naher Zukunft neue Tricks entwickeln so informiert Petra Notroff, Chefin Weisser Ring Wartburgkreis. Natürlich stehen die Mitarbeiter des Weissen Rings den Opfern unterstützend zur Seite in den Außenstellen, am Opfer-Telefon oder in der Onlineberatung.
Kostenfreies Opfertelefon Weisser Ring:
116 006
Der Chef der Polizeiinspektion Bad Salzungen, Uwe Metz bestätigte, dass auch im Kreisgebiet in der Vergangenheit einige Ganovenanrufe erfolgt seien und hier Betrugsopfer Anzeige erstattet haben. Uwe Metz verwies auf die polizeiliche Beratungsstelle in Suhl. Hier können die Bürger ausführliche Informationen erhalten.
Fragen zum Thema beantwortet die polizeiliche Beratungsstelle Suhl, Telefon (03681) 32 15 22. Zur Anzeigenerstattung sollte man sich an die zuständige Polizeidienststelle wenden.
So schützen Sie sich vor Telefonbetrug:
Seien Sie misstrauisch, wenn sich eine Person als Verwandtschaft ausgibt, die Sie nicht kennen.
Legen Sie beim leisesten Zweifel auf. Rufen Sie den Verwandten oder das Amt direkt an, um nachzufragen.
Geben Sie keine persönlichen Informationen von sich, der Familie oder den Nachbarn preis.
Erstatten Sie bei der Polizei Anzeige.