Gastbeitrag von Sylvia Möller
Im Rahmen einer feierlichen Vernissage wurde die beachtenswerte Ausstellung „OHNE GRENZEN“ - Holzskulpturen & Tafelbilder der Künstlergruppe RHÖNKUNST eröffnet.
Mit dem Hit von Udo Lindenberg „Hinterm Horizont geht's weiter“ gab das Duo Kati & Markus den musikalischen Startschuss für die Eröffnung einer wieder einmal sehr gelungenen neuen Sonderausstellung.
Für feinste musikalische Unterhaltung sorgten Kati Hofmann aus Geismar und Markus Höbler aus Buttlar von der Thüringer Partyband mit dem Namen Rhönfieber.
Faszinierende Handwerkskunst
Die Laudatio sprach Astrid Bein. Sie ist ehrenamtliches Mitglied des Fördervereins und arbeitet im Staatlichen Berufsbildungszentrum Bad Salzungen.
Sie begann ihre ansprechende Laudatio mit folgenden Worten:
„Pst, haben Sie es auch gesehen? Haben Sie den sanften Hauch gespürt? Den Flügelschlag wahrgenommen? Und die Funken, die sich noch als goldenes Muster auf dem Gewand niedergelassen haben? Elfenwesen? Emporschwebende Engel? Menschliche Wesen oder übersinnliche Schönheit? Figürliche Sinnlichkeit, geworden aus Holz. Nicht lebendig, nicht tot. Ohne Grenzen.“
Das Material Holz steht im Mittelpunkt dieser Ausstellung – Kunst und Natur in einer gelungenen Symbiose und mit vielen Facetten. Aus den von der Natur vorgeformten Holzstücken befreit zum Beispiel der Holzbildhauer Ronny Denner aus Empfertshausen seine Figuren, indem er versucht, nicht allzu viel zu verändern.
Mit dem Ziel, aus Altem etwas Neues zu erschaffen, ohne dem Holz seinen Charakter zu nehmen. Diese Harmonie von Natur und menschlicher Seele teilt sich dem Betrachter der Kunstwerke mit.
Kreativität der Künstler
Gezeigt werden auch Tafelbilder der Südtirolerin Helena Ebner-Denner aus Holz, Jahrzehnte alt, mit Gebrauchsspuren und darauf feingliedrige Gesichtszüge, die transparent und doch so deutlich sind, dass man die dargestellten Kindergesichter berühren möchte.
Die Werke des Holländers Peter van de Waal haben teilweise samtige Oberflächen und sind gerne in Kombination mit Glas, Bronze, Federn, Metall. Sogar ausrangierte Waschmaschinentrommeln erhalten ein zweites Leben als Kunstwerk: Eigenwillig, originell und überraschend. Professionelles Handwerk trifft weltoffene Kunst.
Hölzerne Gegenspieler
Holz, Ton und Feuer als gemeinsamen Nenner. Es hinterlässt im Holz und an der Keramik interessante Strukturen – glatte, kalte, kantige Oberflächen und hölzerne Gegenspieler kennzeichnen die Werke von Fred Rottenbach aus Empfertshausen.
Reduzierte Formen lassen eigene Betrachtungsweisen zu. In diesen Kunstwerken wird nicht alles ausgesprochen. Sie stoßen an, lassen Fragen offen, laden ein zu diskutieren, provozieren.
Astrid Bein forderte die Besucher der Ausstellung auf, genau hinzuschauen. Denn nur dann könne der Zugang zum Verständnis dieser Werke entdeckt werden.
Revolution und Freiheit
Passend zum Thema der Ausstellung beeindruckten die beiden Musiker das Publikum mit Liedern wie „I want to break free” von Queen, “Talking about Revolution” von Tracey Chapman oder „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen.
Die 2. Vereinsvorsitzende Dagmar Nicklich nutzte die Gelegenheit, um auf das nächste Projekt des Fördervereins aufmerksam zu machen, ein Malwettbewerb für Kinder und Jugendliche des Wartburgkreises zum Thema Frieden.
Zum Schluss dankte die 1. Vorsitzende Doris Heim allen Mitwirkenden und lud die Besucher zum Gespräch mit den Holzkünstlern und zum Rundgang durch die Ausstellung ein. Sie warb um Unterstützung des Fördervereins für weitere Projekte, um jungen Menschen Kunst nahezubringen und regionale Künstler zu fördern.
Mit vielen Gesprächen der interessierten Besucher und kühlen Getränken fand die feierliche Vernissage gegen Abend ihren Ausklang.
Finissage am 31. Juli
Die Ausstellung wird in den nächsten Wochen noch zu sehen sein und findet ihren Abschluss mit einer Finissage am 31. Juli 2022 um 16 Uhr in der ANNELIESE DESCHAUER Galerie.
Die Ausstellung des Fördervereins Kunst, Kultur und Wissenschaft Geisa e. V. „OHNE GRENZEN“ - Holzskulpturen & Tafelbilder“ der Künstlergruppe RhönKunst ist noch bis 31.07.2022 in der ANNELIESE DESCHAUER Galerie Geisa zu sehen.
Öffnungszeiten:
Dienstag, Donnerstag, Freitag von 11-15 Uhr
sowie nach Vereinbarung über das Tourismusbüro Geisa