Nach der schrecklichen Tat, die sich am 3. Januar in Kaltennordheim ereignet hat, hat sich nun die Besitzer-Familie zu Wort gemeldet. Auf dem Sportplatz wurde die Katze Rio, wahrscheinlich von Jugendlichen zu Tote gesteinigt.
In einem emotionalen Brief beschreibt die Besitzerin Ihre Gefühle.
"Rio war unser Familienkätzchen. Leider ist ihr ihr Leben vergangene Woche genommen worden. Rio war gerade erst anderthalb Jahre alt. Eine kleine Diva, die in unserer Familie alle Herzen erobert hat, sogar das unseres Hundes, einem großen Golden-Retriever-Mischling. So schlau, wie sie war, verhielt sie sich auf Achse immer sehr vorsichtig und scheu.
Wenn sie jedoch nach Hause kam, verwandelte sie sich mit einem Schmuseangriff auf unseren Hund in eine offenherzige Kuschelkatze. Die Liebe, die wir ihr entgegenbrachten, gab sie uns gerne zurück. Zum Beispiel kam sie sofort, wenn man sie rief und stimmte mit freundlichem Mauzen in ein Gespräch ein und zum Picknick im Garten blieb sie immer an unserer Seite.
Wir haben leider erst Sonntagabend mitbekommen, was wohl schon in der Nacht von Donnerstag zu Freitag passiert ist.
Als wir von der schrecklichen Nachricht erfuhren, schwebten wir viele Stunden zwischen Hoffen und Bangen. Haben Rio immer wieder gerufen, doch sie kam leider nicht. Erst Montag konnten wir Rios Körper sehen und konnten ihn eindeutig identifizieren.
Sie hatte eine alte kleine Verletzung am Ohr und markante vier weiße Pfötchen. Viele Katzenbesitzer in der Umgebung hatten nach dieser Nachricht sicher ähnliche Ängste wie wir auszustehen, da Katzen ja so gerne „spazieren“ gehen. Wir hoffen sehr, dass alle gesuchten Kätzchen wieder gesund und munter zuhause vorbeigeschaut haben.
Offenbar hat ein schwerer Stein Rios Leben beendet. Warum und mit welcher Motivation er geworfen wurde, das wissen wir nicht. Es kann ein Unglück eines dummen Kinderstreiches oder ein tierverachtender, gewalttätiger Grund sein. Sollte letzteres zutreffen, stellen sich unendlich viele weitere Fragen.
Warum ist jemand so brutal? Warum hat dieser jemand kein Mitgefühl? Wie sollen wir uns, unsere Tiere und unsere Kinder vor so jemandem schützen?
… aber stellen wir uns auch solche Fragen:
Wieviel Liebe hat dieser jemand in seinem Leben erfahren dürfen? Welches Leid wurde ihm angetan? Was fehlte, um zu einem Wesen heranzuwachsen, welches kein Mitgefühl empfinden kann?
Wir wissen keine einzige Antwort.
In unserer Familie sitzt der Schock tief und die Trauer ist sehr groß, sowohl bei den Kindern als auch bei den Erwachsenen. Wir können kaum schlafen, weinen viel und reden oft über Rio, diese Tat, über den Tod allgemein, über unseren Glauben und über Gott.
Es mag für einige naiv wirken, aber wir haben uns entschlossen dem Täter zu vergeben (Wie wir es aus dem Vaterunser verstehen: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“), egal wie die Antworten auf die oben gestellten Fragen auch sein mögen.
Wir werden uns nicht auf die Suche nach diesen Antworten oder dem Täter begeben. Nichts davon kann uns Rio wiederbringen oder unsere Trauer lindern.
Viele Menschen nehmen großen Anteil am Schicksal unseres Kätzchens und versuchen auf verschiedene Weise zu helfen. Dafür sind wir sehr dankbar. Bitte helft uns mehr Liebe in die Welt zu bringen!"
Eine unglaubliche Tierquälerei ist in den vergangenen Tagen in Kaltennordheim geschehen.
Dort haben Passanten an der Schlosstreppe zum Sportplatz eine tote Katze entdeckt. Ebenso lagen herausgerissene Steine von der Schlossmauer mit dabei. Anscheinend haben unbekannte Jugendliche die Katze damit qualvoll erschlagen.
Fassungslos über diese Tat, wird in den sozialen Netzwerken über die Täter spekuliert. Eine Gruppe von jungen Leuten soll sich zur vermuteten Tatzeit (Donnerstag-Freitag) auf dem Sportplatz herumgetrieben haben.
Auch der OT-Bürgermeister von Kaltennordheim Stephan Heym ist entsetzt über diese Tat und den Vandalismus.
"Das ist eine große Schweinerei. Ich rufe die Täter auf sich zu stellen. Gerne nimmt die Stadt Zeugen-Hinweise entgegen."
Wem die Katze gehört kann im Moment noch nicht gesagt werden.
100 Euro wurden als Belohnung für Hinweise der Täter ausgesetzt.