Historische Feldabrücke in Dermbach soll vom Land Thüringen gerettet werden

Gastbeitrag von Rudiger Christ

Für den Erhalt der historischen Feldabrücke von 1791 zwischen Dermbach und Lindenau setzt sich seit über einem Jahr eine Bürgerinitiative ein. Die Petition vom Herbst 2019 zum Erhalt der historischen Feldabrücke wurde von 570 Bürger*innen unterzeichnet.

Vor einigen Wochen wurde mit einer Lichteraktion der BI das Thema weiter in Erinnerung gebracht.

Lichter für den Erhalt der Brücke

Andreas Mötzung aus Lindenau engagiert sich als Initiator und Sprecher der BI.

„Diese Brücke hat den schweren Weg zur Erlangung des Prädikats Kulturdenkmal durchgestanden und ist ein Kulturdenkmal im wahrsten Sinne des Wortes in Hinsicht auf Bauwerk und Geschichte. Dies wurde mir von mehreren Experten bestätigt und wir müssen dieses Werk absolut für die Nachwelt bewahren.

Vermutlich ist sie in ihrer Form einzigartig, weil man die anderen schon abgerissen und gegen unschöne Betonklötze ersetzt hat. Also bitte das Kulturgut bewahren, für die Nachwelt erhalten. Es dient dem Tourismus und der gesamten Region“, so Mötzung.

Nach Vorstellungen der BI soll die historische Brücke in ein Radwege- und Wanderwegeprojekt integriert werden. Eine Verbindung des Feldatalradweges mit dem Rosatalradweg könnte damit realisiert werden. Die Gemeinde Dermbach steht nach Aussage ihres Bürgermeisters Thomas Hugk (CDU) dem Projekt positiv gegenüber.

Nach der Sanierung der Brücke durch den jetzigen Eigentümer, dem Freistaat Thüringen, würde die Gemeinde Dermbach die historische Feldabrücke übernehmen. Somit sieht die BI die Landespolitik in der Verantwortung.

Deutliche Schäden

Auf Nachfrage des Rhönkanals nach der Aktion der BI, nahm der direkt für die Region gewählte Landtagsabgeordnete Martin Henkel (CDU), wie folgt Stellung:

„Die Feldabrücke bei Lindenau muss erhalten bleiben. Die Bürgerinitiative um Andreas Mötzung ist dabei sehr wichtig. Oftmals ist es gerade das bürgerschaftliche Engagement, welches wichtige Dinge voranbringt. Die Rechtslage ist eindeutig. Die Brücke gehört dem Freistaat Thüringen. Laut Gesetz ist der Eigentümer eines Denkmals auch für dessen Erhalt zuständig.

Das Land als Gesetzgeber, muss sich an seine eigenen Gesetze halten und sollte als Vorbild vorangehen. Auch wenn die Brücke für den Autoverkehr keine Bedeutung mehr besitzt, ist sie doch ein bauhistorisches Denkmal. Interessant ist die verstärkte Nutzung als Radwege- und Fußgängerbrücke. Damit würde nicht nur ein touristischer Mehrwert generiert, sondern auch ein Beitrag zur CO2 Reduzierung geleistet und die Attraktivität des ländlichen Raums für die hier lebenden Menschen gestärkt.

Ich werde das Anliegen mit einer Anfrage an die Landesregierung zum Thema in der nächsten Landtagssitzung machen“, so der Landtagsabgeordnete Martin Henkel (CDU).

Vororttermin am Montag, 3. von links Landtagsabgeordneter Martin Hekel (CDU), rechts im Vordergrund Dermbachs Bürgermeister Thomas Hugk (CDU)

In der vergangenen Woche traf sich Henkel mit dem Sprecher der BI Andreas Mötzung und Dermbachs Bürgermeister Thomas Hugk (CDU) an der historischen Feldabrücke um sich ein Bild vor Ort zu machen. Mit einer mündlichen Anfrage lenkt Martin Henkel die Aufmerksamkeit des Thüringer Landtages auf die aktuelle Situation der alten Feldabrücke in Dermbach/Lindenau.

Die Anfrage lautet: „Im laufenden Plenum muss die Landesregierung nun erklären, ob sie etwas am gegenwärtig traurigen Zustand des historischen Bauwerkes in Landesbesitz ändern will."

Die Tafel erinnert an die 1791 vom Fürstabt Adalbert von Harstall gestiftete Natursteinbrücke

Derzeit darf die denkmalgeschützte Brücke aus dem Jahr 1791 wegen baulicher Mängel weder betreten noch befahren werden. Henkel plädiert dafür, die Brücke zu ertüchtigen, sodass sie zumindest für Fußgänger und Radfahrer genutzt und in das Radwegenetz der Rhön eingebunden werden kann.

„Die Rechtslage ist eindeutig, der Freistaat Thüringen ist als Eigentümer der denkmalgeschützten Brücke zuständig. Auch wenn die Feldabrücke für den Autoverkehr keine Bedeutung mehr besitzt, ist sie ein bauhistorisches Denkmal, welches einst der Verbindung der Regionen Fulda und Meiningen diente.

Künftig könnte sie nach einer Sanierung als Radwege- und Fußgängerbrücke genutzt und in das Radwegenetz eingebunden werden. Dadurch auch einen Beitrag zur Kohlenstoffdioxid-Reduzierung und zur Stärkung des ländlichen Raumes betragen. Damit einen Mehrwert für den sanften Tourismus in der Thüringer Rhön leisten.

Ziel sollte es sein, die hierfür notwendigen Mittel bereits im kommenden Jahr zur Verfügung zu stellen und das Projekt umzusetzen“, so Henkel.

In der vergangenen Woche traf sich Henkel (Mitte) mit dem Sprecher der BI Andreas Mötzung (li.) und Dermbachs Bürgermeister Thomas Hugk (CDU)-re. an der historischen Feldabrücke um sich ein Bild vor Ort zumachen.

Am Montag fand nun an der historischen Feldabrücke ein Vororttermin mit Vertretern der BI, Landtagsabgeordneten, Dermbacher Gemeinderatsmitgliedern, dem Dermbacher Bürgermeister Thomas Hugk und Vertretern des Landesamt für Bau und Verkehr Südwestthüringen (TLBV) statt. Der Landtagsabgeordnete Martin Henkel meinte dazu:

„Auch wenn es noch Geduld braucht, die historische Feldabrücke wird der Nachwelt erhalten bleiben. Sie soll nach einer Instandsetzung für Fußgänger und Radfahrer freigegeben werden. Das ist die gute Nachricht dieses Vororttermins vom heutigen Tag."

In der vergangenen Woche traf sich Henkel (li.) mit dem Sprecher der BI Andreas Mötzung (re.) und Dermbachs Bürgermeister Thomas Hugk (CDU) (mitte) an der historischen Feldabrücke um sich ein Bild vor Ort zumachen.

Herr Grohme vom TLBV hatte eine Verwaltungsvereinbarung im Gepäck, die er Bürgermeister Thomas Hugk überreichen konnte, deren Umsetzung unter idealen Bedingungen mindestens zwei Jahre benötigen wird. Positiv ist, dass sich das Land endlich zum Erhalt der Feldabrücke bekennt und sie in das Radwegenetz eingebunden werden soll.

"Der Radverkehr kommt damit von der Straße weg, wird sicherer und Bereiche wie der Dermbacher Ortsteil Lindenau oder das Gewerbegebiet Dermbach werden an die Radinfrastruktur angeschlossen.

Es ist erfreulich, wenn sich bürgerschaftliches Engagement für eine gute Sache, wie von Andreas Mötzung und seinen Mitstreitern angestrebt wird, letztlich auszahlt“, so der Landtagsabgeordnete.

Mitstreiter*innen der BI bei der Lichteraktion