Gastbeitrag von Christopher Eichler
Am Freitag, 30.10.2020 wurden die Befürchtungen in der Region Wirklichkeit: Die Bundesnetzagentur (BNetzA) traf die definitive Entscheidung für den Verlauf des SuedLink-Trassenkorridors (Abschnitt D) durch den Landkreis Schmalkalden-Meiningen und den Wartburgkreis.
Um hierauf zu reagieren, trafen sich am 25.11.2020 die Mitglieder des Salzunger Bündnisses gegen den SuedLink in Meiningen, um den aktuellen Sachstand, das weitere Vorgehen und die gemeinsame Haltung in einem Positionspapier abzustimmen.
Am 30.11.2020 kam nun die Entscheidung der BNetzA über den Verlauf des Abschnittes C durch den Wartburgkreis und den Werra-Meißner-Kreis hinzu.
Das „Salzunger Bündnis“ ist ein politischer Zusammenschluss des Wartburgkreises, des Landkreises Schmalkalden-Meiningen und der kreisfreien Stadt Eisenach, gegründet im Jahr 2018, um eine Benachteiligung der Region durch den SuedLink zu verhindern.
Der Werra-Meißner-Kreis unterstützt die Anliegen des Salzunger Bündnisses und arbeitet seit längerem mit den Thüringer Landkreisen entlang der geplanten Trassenführung zusammen.
In dem am 25.11.2020 abgestimmten Positionspapier wird die vehemente Ablehnung des SuedLink durch das Salzunger Bündnis bekräftigt und gleichzeitig die breite Unterstützung einer Energiewende hin zu einer dezentraleren Energieversorgung und dem Einsatz alternativer technischer Lösungen (wie z.B. Power-to-Gas) formuliert.
Das Positionspapier des Salzunger Bündnisses verweist auf die unverhältnismäßige Betroffenheit der Region, die sich in der Zerstörung der außergewöhnlich wertvollen Naturräume in den beiden betroffenen Landkreisen und in der Beeinträchtigung zukünftiger regionaler wie wirtschaftlicher Entwicklungsmöglichkeiten zeigt.
Eine Verschärfung von Raumnutzungskonflikten in der Region und negative Auswirkungen der Trasse, die bislang nicht durch fundierte Forschungen ausgeschlossen werden können, sind durch den Bau des SuedLink zu befürchten.
Das Salzunger Bündnis nimmt mit Freude zur Kenntnis, dass der Freistaat Thüringen auf seiner Kabinettssitzung am Dienstag, den 01.12.2020, beschlossen hat, weiter gegen die geplante SuedLink-Trasse über Thüringer Landesgebiet vorzugehen und offiziell Einwände gegen die Trassenplanung der Bundesnetzagentur einzulegen.