Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Mit ihrem Song „Oh Corona“ eröffneten die „Rhöner Säuwäntzt“ aus dem hessischen Eichenzell-Lütter die erste Demo 2020 der Bürgerinitiative gegen das Windkraftgebiet W-4 Stadtlengsfeld (BI).
In seiner Begrüßung teilte der „Rhöner Säuwänzt“ - Chef Martin Caba gleich in Richtung Thüringer Landespolitik aus.
„Hat denn der Genosse Staatsratsvorsitzende Rameli die Corona- Beschränkungen in Thüringen aufgehoben?“ Als das vom Publikum verneint wurde, meinte Caba „Ist eben auch ein Scheiß - Wessi halt“.
Damit kam trotz des Nieselregens die Stimmung unter den Demo- Teinehmer*innen auf dem Stadtlengsfelder Markt in Schwung.
Ralf Adam begrüßte im Namen der BI alle anwesenden Demo-Teilnehmer*innen. Auch vier Beamte der Thüringer Polizei waren dienstlich zur Demo erschienen. Er sprach von einer schweren Zeit die für seine BI im Zusammenhang mit der Corona-Krise zu bewältigen ist.
Die BI war aber in der Zwischenzeit nicht untätig.
So konnte Adam von einer Hilfsaktion am 16. Mai bei der Forstbetriebsgemeinschaft Hundskopf berichten. Sowie von der Aktion der BI zur Kreistagssitzung am 26. Mai. Von beiden Aktionen berichtete der Rhönkanal ausführlich.
Adam bat alle Versammelten um die Einhaltung der Hygiene Auflagen.
Sehr erfreut zeigte sich Adam, dass der Bürgermeister der Einheitsgemeinde Dermbach Thomas Hugk (CDU) zur Demo gekommen war. Begleitet wurde Bürgermeister Hugk von seinem 1. Beigeordneten Burkhard Seifert und Stadtlengsfelds Orteilbürgermeister Jürgen Pempel, beide CDU.
Ralf Adam fragte Bürgermeister Hugk wie der Gemeinderat Dermbach zum Thema „Windkraft im Wald“ positioniert ist. In seiner Ansprache lobte Hugk das Engagement der Bürgerinitiative gegen das Windkraftgebiet W-4 Stadtlengsfeld.
Der Gemeinderat Dermbach habe sich einstimmig gegen den Bau von Windkraftanlagen im Wald ausgesprochen. Die Politik müsse dazu bewegt werden alternative Lösungen für die Energiewende zu suchen, die auch tatsächlich solche sind.
Der Schutz der Rhöner Natur und Landschaft müsse im Vordergrund stehen.
Auch als Kreistagsmitglied werde er sich dafür einsetzen, so Hugk. Von den Anwesenden wurden die Aussagen Hugk`s mit viel Beifall bedacht.
Auch „Rhöner Säuwäntzt“ - Chef Martin Caba kommentierte Bürgermeister Hugk´s Rede mit Respekt. Er habe leider bei anderen Veranstaltungen Bürgermeister mit sehr enttäuschenden Einstellungen erlebt. Im „Antiwindkraftlied“ der Rhöner Säuwäntzt kam das auch zum Ausdruck.
Als zweiten Redner der Demo stellte Ralf Adam Dipl.-Ing. Jochen Langzettel vom „Thüringer Landesverband Energiewende mit Vernunft e. V.“ (THLEmV) vor.
Langzettel ging in seinem Vortrag auf die Themen Dunkelflaute, (ein Ereignis wo Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen wegen Flaute oder Schwachwind und zugleich auftretender Dunkelheit insgesamt keine oder nur geringe Mengen elektrischer Energie produzieren), den Flächenverbrauch, sowie den Infraschall ein.
Nach Langzettels Meinung ist die derzeitig praktizierte Energiewende aus Sicht der Physik zum Scheitern verurteilt.
Selbst Thüringer „Umweltpolitiker*innen gehen mittlerweile einer sachlichen Debatte mit dem Thüringer Landesverband Energiewende mit Vernunft e. V. aus Mangel an sachlichen Argumenten aus dem Weg. Dagegen häuften sich feindselige Angriffe auf die Kritiker der Energiewende, so Langzettel abschließend.
Als kleiner Höhepunkt des Abends wurde das neue Maskottchen der BI der „Bornkopfspatz“ vorgestellt.
Der lustige Vogel wird zukünftig sein Revier genau beobachten und seine Infos „zwitschernd“ kundtun. Die Rhöner Säuwäntzt machten daraus spontan ein Liedchen:
„Über allen Wipfeln schallt keine Windkraft in den Wald! Der Wald das ist der schönste Platz, darüber wacht der Bornkopfspatz“.
Dafür gab es begeisterten Applaus, weiterhin für das Lied zu den Forderungen der Landwirte von Land schafft Verbindung "sie sähen nicht sie ernten nicht" sowie auch für die Zugabe das „Kreuzberglied“ bei dem die Anwesenden mit Begeisterung einstimmten.
Die nächste Demo ist für den 30. Juni geplant. Auch zu diesem Termin hat sich ein Unterhaltungskünstler angesagt.