Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Am 24. Juni hat sich in Unterbreizbach die „Bürgerinitiative für mehr Demokratie und Lebensqualität Unterbreizbach-Räsa-Sünna mit Hofgemeinden und Pferdsdorf/Rhön“ (BI) gegründet.
Anlass dazu war der Abschluss eines Nutzungsvertrages zur Errichtung einer Funkstation mit Vodafone.
Dabei soll die Entscheidung des Gemeinderates ohne Wissen der Einwohner getroffen worden sein.
Obwohl der Name der BI etwas sperrig anmutet, war sie doch schon recht aktiv und hatte nun bereits 3 Wochen nach ihrer Gründung zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.
Rund 70 Bürger*innen waren ins Unterbreizbacher Kulturhaus gekommen um den Vortrag von Thomas Zimmermann „5G Todsicher in eine verstrahlte Zukunft?“ zu hören.
Dabei stand auch der geplante Bau eines 5G-Sendemast im Gemeindegebiet im Fokus der Veranstaltung. Die BI hatte die Infoveranstaltung auch bei der Umsetzung der Corona- Schutzmaßnahmen sehr professionell organisiert.
Extra eingeladen waren der Gemeinderat und der Bürgermeister. Nach Angaben der BI waren 3 Gemeinderatsmitglieder der Einladung gefolgt. Im Namen der BI nahm Hans-Gerd Witzel die Begrüßung vor.
Witzel informierte zur Gründung und zu den Zielen der BI und gab dann das Wort an Thomas Zimmerman von der Bürgerinitiative „Gesundes Leben in Thüringen“ für seinen Vortrag.
Zimmermann begann seinen Vortrag mit einer Breitseite auf die „Massenmedien“. Nach Zimmermanns Meinung berichten die „Massenmedien“ einseitig über das Thema Mobilfunk.
Dabei würde nur Positives in den Vordergrund der Berichterstattung gestellt. Kritische Stimmen zu den negativen gesundheitlichen Auswirkungen des Mobilfunks kämen dabei kaum vor.
In seinem sehr ausführlichen Vortrag griff Zimmermann die gesetzlichen Grenzwerte des Mobilfunks an. Diese seien viel zu hoch angesetzt. Nur die thermische Wirkung sei dabei berücksichtigt, nicht die biologischen Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen.
Zimmermann forderte deshalb alle politischen Mandatsträger vom Gemeinderat bis hin zum EU Parlament zu einer intensiven Auseinandersetzung mit allen Auswirkungen des Mobilfunks auf.
Dabei sollte sich Pro und Kontra objektiv auseinandergesetzt werden. Er lobte dabei die Entscheidung des Schmalkaldener Stadtrates den Ausbau des 5 G-Netzes bis 2021 auszusetzen.
Zimmermann stellte die negativen gesundheitlichen Auswirkungen des Mobilfunks mit teils drastischen Bildern dar. Dabei berief er sich auf viele Forschungen und Gutachten renommierter Mediziner und anderer Wissenschaftler.
Als „praktisches“ Beispiel wies Zimmermann auf die überdurchschnittliche Häufung von Brustkrebs in Steinbach-Hallenberg hin.
Zimmermann sieht das bereits vorhandene 5G-Netz als Brandbeschleuniger der Corona-Pandemie. Die Corona Ausbreitung in Wuhan/China und Norditalien würden das nach seiner Meinung bestätigen. Auch aus diesem Grund müsse der weitere Ausbau von 5 G gestoppt werden.
Auch auf die Auswirkungen einer totalen Überwachung aller Bürger*innen besonders durch die 5 G-Technologie ging Zimmermann ausführlich ein. Zimmermans Fazit lautete: „ Grenzwerte beim Mobilfunk schützen die Gesundheit der Menschen nicht, sie schützen nur die Profite der Mobilfunkindustrie“.
So manchen Anwesenden war nach dem Vortrag die Betroffenheit ins Gesicht geschrieben.
Nicola Fiege von der BI dankte Thomas Zimmermann für seinen beeindruckenden Vortrag. Fiege rief ihre Mitbürger auf, sich zum Thema Mobilfunkauswirkungen auch weiter selbst zu informieren.
„Es gibt nichts was es nicht gibt, im Positiven wie im Negativen“, meinte sie.
Die BI will einen Bürgerantrag an den Gemeinderat stellen. Anliegen des Bürgerantrages ist es, das der Gemeinderat sich mit dem Thema Mobilfunk und besonders 5G intensiv beschäftigen solle.
In die Unterstützerliste des Bürgerantrages hatten sich zum Ende der Veranstaltung 33 Bürger*innen eingetragen. Damit ist die erforderliche Mindestanzahl erreicht. Die BI will aber noch weitere Unterstützerunterschriften sammeln.
Das nächste Treffen der BI findet am Freitag, dem 24.07.2020 um 18:30 Uhr in der Gaststätte „Zur Erholung“ in Unterbreizbach statt.
