Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Am Freitagnachmittag fand im Schloss Geisa die Gründungsversammlung für das Forschungsinstitut Point Alpha e.V. statt.
Im anschließenden Pressegespräch betonten die anwesenden Teilnehmer der Gründungsversammlung, darunter Prof. Dr. Claudia Wiesner (Hochschule Fulda), Prof. Dr. Christiane Kuller (Uni Erfurt) und Prof. Dr. Phillip Gasser (Uni Mannheim), dass Geisa nun zu einem Hochschulstandort entwickelt wird.
Sebastian Leitsch, Geschäftsführer der Point Alpha Stiftung, dankte Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel (CDU) für ihren sehr engagierten Einsatz für das Projekt.
In nur einjähriger Vorbereitungszeit ist es unter der Führung der Bürgermeisterin gelungen das Forschungsinstitut Point Alpha in der Rechtsform des Vereins zu gründen, so Leitsch.
Gründungsmitglieder des Forschungsinstitut Point Alpha e.V., sind die Point Alpha Stiftung, die Hochschule Fulda, Wissenschaftler der Universität Erfurt und der Universität Mannheim sowie die Stadt Geisa.
Ausgehend vom Geschichts- und Erinnerungsort Point Alpha, will das Forschungsinstitut aus einer Aufarbeitung historischer Prozesse Erkenntnisse für die Gegenwart generieren.
Geforscht werden soll zu den Themen „Der Kalte Krieg und seine Bedeutung für die Gegenwart“, „Grenzerfahrungen“ sowie „Demokratisierungskonzepte und –praktiken“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Stadt Geisa. Beraten wird das Institut von einem wissenschaftlichen Beirat.
„Das Besondere am Institut ist wohl die Landesgrenzen- und Hochschulübergreifende Zusammenarbeit in Verbindung mit der Mahn- und Gedenkstätte von Point Alpha“ meint Sebastian Leitsch, Geschäftsführer der Point Alpha Stiftung.
„Die Aufarbeitung und Erforschung von Kaltem Krieg, DDR- Diktatur und den Erfahrungen, die die Menschen an der einstigen innerdeutschen Grenze machten, ist bisher unzureichend erfolgt, ist sich Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel sicher.
Sie sieht hier auch die thüringische Landesregierung in der Verantwortung, die sich 2014 in ihrem Koalitionsvertrag die Aufarbeitung der SED-Diktatur auf die Fahnen geschrieben habe und dort sogar von einem „Unrechtsstaat DDR“ spricht.
Aus diesem Grund war es ein wichtiges Signal, dass der Thüringer Landtag Ende des letzten Jahres 700.000 Euro als Anschubfinanzierung bewilligt hat. Wir hoffen, dass uns mit der Gründung des Forschungsinstitutes nun die Landesregierung weiter tatkräftig unterstützt, so die Bürgermeisterin.
Auch räumlich soll das neue Forschungsinstitut Point Alpha weiterwachsen. Geplant ist dazu die Entwicklung des Westlichen Schlossflügels als „Archiv, Bibliothek & Begegnungsfläche“.
Im Stadtzentrum von Geisa ist ein „Campus, Wohnen & Arbeiten geplant. Hierzu werden Verhandlungen zum Erwerb geeigneter Immobilien geführt.
Abschließend betont Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel:
“Forschung braucht Zeit, Raum, das Aussteigen aus dem Alltag aus der Hektik des Hochschulalltages. Das können wir alles in Geisa bieten.
Die Gründung des Forschungsinstitut Point Alpha sieht sie als Meilenstein in der kulturellen sowie wissenschaftlichen Entwicklung einer Region, in der die Menschen jahrzehntelang unter den Einschränkungen einer Diktatur im Schatten einer menschenfeindlichen Grenze gelitten haben“ so die Bürgermeisterin.