Gastbeitrag von Anna-Lena Bieneck
Ein Naturerlebnispfad bis zum Gipfel des Ulsterbergs: Die Einheitsgemeinde Unterbreizbach mit den Ortsteilen Sünna und Pferdsdorf, die im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön liegen, nutzt Fördermittel aus dem Thüringer Umweltministerium zur Erweiterung ihres Tourismus- und Bildungsangebots.
Den Aufruf aus dem Umweltministerium, Projektanträge zur nachhaltigen Regionalentwicklung einzureichen, nahm die Gemeinde dankend an. Eine der Ideen von Bürgermeister Roland Ernst, einen Waldspielplatz zu errichten, wurde von Christin Müller, Leiterin der Kindertagesstätte Sünna, begeistert aufgenommen.
Die Erzieherinnen der Kindergärten Sünna und Pferdsdorf sind mit den rund 85 Kindern oft in der Natur unterwegs – vor allem am 487 Meter hohen Ulsterberg, „Hausberg“ der Einheitsgemeinde und insbesondere für die Kindergärten und Schulen der umliegenden Ortsteile ein beliebter Ausflugsort.
Was bisher aber fehlte: Stationen entlang der Wege, an denen sie die Tier- und Pflanzenwelt des Biosphärenreservats spielerisch kennenlernen können.
Gemeinsam mit den Ortsteilbürgermeistern Uwe Schmidt und Nico Lahs, der Regelschule Unterbreizbach, der Forstbetriebsgemeinschaft, der Agrarvereinigung „Rhönpforte“ Sünna und weiteren Verantwortlichen wurde ein Konzept entwickelt, wie der im Jahr 2010 entstandene Rhön-Rundweg Unterbreizbach 1 mit seinen bisherigen Infotafeln um ein solch kindgerechtes Angebot erweitert werden kann.
Ulrike Schade, Leiterin der Thüringer Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, hat Roland Ernst den symbolischen Scheck über rund 32.200 Euro übergeben. Mit dem Geld sollen an dem zwei Kilometer langen Rundweg fünf Stationen entstehen – unter anderem mit einer Tierweitsprunggrube, Hängematten, Baumstammwippen und Panoramaliegen.
Auch eine Waldküche soll gebaut werden, und ein alter Bauwagen wird zu einer Sitzmöglichkeit für Gruppentreffen umgebaut.
Die Planung erfolgte in enger Abstimmung mit der Biosphärenreservatsverwaltung, der Unteren Naturschutzbehörde, dem Forstamt Bad Salzungen und der Unteren Bauaufsichtsbehörde.
„Es ist toll, dass die Kinder hier künftig – dank dem Bau von Erlebniselementen mir hochwertigen Materialien aus der Region – Spaß an der Bewegung in der Natur haben und so spielerisch ihre Umwelt kennenlernen können. Denn nur was man kennt, kann man schützen“, sagt Ulrike Schade.
Die Kinder der Kindertagesstätten Sünna und Pferdsdorf und der Grundschule Sünna freuen sich schon jetzt auf den neuen Erlebnispfad, der nicht nur in den Kita-Alltag, sondern auch in den Sach- und Heimatkundeunterricht der Schule einbezogen werden soll.
„Wir freuen uns über die 90-Prozent-Förderung und die unkomplizierte Antragstellung, bei der uns die Verwaltung des Biosphärenreservats intensiv unterstützt hat“, betont Bürgermeister Roland Ernst.