Lichtmessmarkt in Oberkatz – Bauernproteste und Weltsensation

Gastbeitrag von Marcel Kaufmann

Wie jedes Jahr am ersten Samstag im Februar fand auch dieses Mal der traditionelle Lichtmessmarkt, bereits zum 315. mal, in Oberkatz statt.

Bei kühlen Temperaturen und Regen fanden sich dennoch zahlreiche Gäste im Katzbachhaus zu Kaffee, Bier, Bratwürsten, Streuselkuchen und Zwiebelkuchen ein. Insgesamt haben die fleißigen Bäckerinnen und Bäcker über 40 Bleche Kuchen gebacken, welcher auch fast komplett verkauft werden konnte.

Für die musikalische Umrahmung sorgten wieder einmal die "Kaltennordheimer Spatzen".

Wie es sich für einen Markt gehört, waren auch wieder einige fliegende Händler vor Ort, die z.B. Haushaltsartikel, Gewürze, Lederwaren, Staubsaugerzubehör, Naturprodukte zum Kauf anboten. Auch einen kleinen Flohmarkt und eine Tombola zum guten Zweck gab es wieder.

Wie es in Oberkatz Tradition ist, zog auch dieses Jahr der Erbsenbär gemeinsam mit seinem Gefolge durch das kleine Rhöndorf, um gemeinsam den Winter zu vertreiben.

Zum ersten Mal in der langen Historie ist es gelungen, den Erbsenbär "erfolgreich zu vermehren", denn dieses Jahr gab es derer zwei. Eine absolute "Weltsensation".

Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man denken, es sei Vater und Sohn.

Im wahrsten Sinne des Wortes - „Kurz vor zwölf“ - kamen dann aus allen Himmelsrichtungen zahlreiche Landwirte der Region, um gegen die aktuell beschlossenen Auflagen zu protestieren.

Ortsteilbürgermeister Frank Pichl begrüßte alle Landwirte und sprach die beschlossene „Bauernmilliarde“ an. „Im ersten Moment“, so Frank Pichl, „ist eine Milliarde viel Geld“.

Bricht man es aber über die 4 Jahre auf alle Bauern herunter, bleiben weniger als 230€ pro Jahr für einen landwirtschaftlichen Betrieb.

Katrin Denner aus Kaltennordheim, daß Sprachrohr der hiesigen Landwirte, las aus einem Brief einer Freundin, einer befreundeten Landwirtin vor. Diese berichtete in ihrem Brief von ihrem Alltag, 365 Tage, ohne Urlaub, von früh bis spät, mit immer zunehmenden Auflagen, die den Alltag immer schwieriger gestalten.

Sie habe die Landwirtschaft, wie seit Generationen, von ihren Eltern geerbt, würde diesen aber auf keinen Fall weitervererben. Vielmehr warte sie darauf, daß sie bald den Beruf „an den Nagel hängen“ kann. Eine Entwicklung, welche wahrscheinlich eine immer häufig werdende Option werden könnte.

Auch Lutz Reukauf von der „Rhönbrauerei“ machte seinem Unmut Luft und rief die einheimischen Mitbürger dazu auf, mehr regionale Produkte zu kaufen, um die ansässigen Landwirte zu unterstützen.

"Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß dies in den angrenzenden Alpenländern, z.B. Österreich und Schweiz, hervorragend funktioniert."