Im Frühling 2020 werden in Deutschland auffallend viele Blaumeisen beobachtet, die krank wirken und kurz darauf sterben.
Wie Laboruntersuchungen inzwischen bestätigen, ist das Bakterium Suttonella ornithocola verantwortlich, das bei Meisen eine Lungenentzündung hervorruft.
Für Menschen und Haustiere ist der Erreger dagegen ungefährlich.
Befallende Tiere bei Völkershausen gesehen
Erste Fälle wurden ab dem 11. März aus Rheinhessen in Rheinland-Pfalz und den angrenzenden Regionen am Mittelrhein in Hessen bekannt. Nun wurden auch tote Vögel bei Völkershausen entdeckt. Auch sind noch andere Meldungen in der Rhön bekannt.
Um die Ausbreitung der Krankheit und seine Auswirkungen auf Vögel zu erfassen und zu bewerten, bittet der NABU um die Meldung kranker oder toter Blaumeisen und das Einsenden von Proben zur Untersuchung.
Von der Krankheit betroffen sind anscheinend vor allem Blaumeisen, Haubenmeisen,Sumpfmeisen und in einzelnen Fällen auch Kohlmeisen befallen.
Kranke Tiere haben keine Angst vor dem Menschen
Die erkrankten Vögel werden meist in der Umgebung von Futterstellen in Gärten beobachtet und fallen dadurch auf, dass sie nicht mehr auf ihre Umwelt reagieren.
Es wurde beobachtet, dass Blaumeisen, die kurz darauf starben, apathisch und aufgeplustert auf dem Boden saßen und keine Fluchtversuche bei sich nähernden Menschen unternahmen.
Weitere Symptome der Krankheit sind, dass die Vögel wirken, als hätten sie Atemprobleme, Teile des Kopfgefieders sind ausgefallen, die Augen wirken verklebt.
Sie nehmen kein Futter mehr auf oder können anscheinend nicht mehr schlucken. Manche Meisen wirken, als hätten sie unstillbaren Durst.
Fütterung in betroffenen Gärten besser einstellen
Es liegt nahe, dass die Krankheit besonders dort übertragen wird, wo viele Vögel aufeinandertreffen, worauf der übliche Fundort in der Nähe von Vogelfütterungen hinweist.
Daher rät der NABU grundsätzlich dazu, bei Beobachtungen von mehr als einem kranken Vogel an Fütterungen, diese Fütterung und die Bereitstellung von Tränken sofort einzustellen – sozusagen als „Social Distancing“ für Vögel.
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Quelle & Text & Fotos: nabu.de Deutschland