Elektrifizierung brachte Wohlstand in die Rhön – 100 Jahre Überlandwerk – Ausstellung

Gastbeitrag von Tonya Schulz

Mit Corona-bedingter Verzögerung konnte die Sonderausstellung „100 Jahre Überlandwerk Rhön“ im Fränkischen Freilandmuseum eröffnet werden.

Unter dem Motto „Strom für die Rhön“ erfahren Bürgerinnen und Bürger ebenso wie die Gäste der Region anschaulich, wie der Strom in die Rhön kam und welch enormen Entwicklungsschub dies gebracht hat.

Die Schau erstreckt sich weitläufig über den Innen- und Außenbereich des Museums und lädt mit allen Sinnen zum Entdecken spannender Strom-Geschichten ein. Zu sehen ist die Ausstellung bis 08. November 2020 sowie in der Saison 2021.

Der Eintrittspreis wurde vom Museum gesenkt.

Über den Meilenstein in der Geschichte des Energieversorgers freuen sich (von links) Museumsleiterin Ariane Weidlich, Landrat Thomas Habermann und ÜWR-Geschäftsführer Helmut Grosser

„Fladungen ist die Wiege der Überlandwerk Rhön. Hier wurde im Jahr 1920 der Grundstein für den heimischen Energieversorger gelegt.“, führte Thomas Habermann, Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld, Aufsichtsratsvorsitzender der Überlandwerk Rhön GmbH und Vorsitzender des Zweckverbandes Fränkisches Freilandmuseum Fladungen, bei der Eröffnung der Ausstellung aus.

Zudem liege Fladungen mitten im Versorgungsgebiet der Überlandwerk Rhön GmbH, das sich über Bayern, Hessen und Thüringen erstreckt.

Wer die Ausstellung zum hundertjährigen Bestehen des heimischen Energieversorgers besucht, erlebt Geschichte in vielen Facetten: den 2. Weltkrieg, die technische Revolution, sowie die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen dieser Zeit.

„Man erkennt, dass Strom ein Schlüssel für den Eintritt in die Neuzeit ist.“, betonte Landrat Thomas Habermann in seiner Eröffnungsrede.

Keiner wollte die damals arme Region mit Strom versorgen, weil man hier keine Zukunft sah. Noch heute zollt Habermann seinen Kollegen von damals Mut und Respekt für ihre Weitsicht, die Stromversorgung mit Gründung der Überlandwerk Rhön selbst zu organisieren.

Die Elektrifizierung der Rhön beschleunigte die wirtschaftliche Entwicklung und bildete so die Basis für den Wohlstand.

Besonderheit bis heute ist die länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen den bayerischen, hessischen und thüringischen Kolleginnen und Kollegen. Noch heute ist die Überlandwerk Rhön Marktführer im umkämpften Strommarkt.

Der Grund für den Erfolg sei die Kundennähe und eben kein Gewinnstreben, sondern die Motivation, ein leistungsstarker Energieversorger für die Region zu sein.

Neben der Sonderausstellung im Obergeschoss des Museums erleben Interessenten an acht Stationen im Freigelände weitere Facetten des Stromversorgers. Zu den Hauptattraktionen zählt das Trafohäuschen samt Mast und Freileitung. So erfolgt sogar die Beleuchtung zeitgemäß anno dazumal.

Anschaulich zeigt die Geschichte der Überlandwerk Rhön ein Kalender, der im Museum erhältlich ist. Der Tag der offenen Tür in der Zentrale in Mellrichstadt findet im Jahr 2021 statt. www.uew-rhoen.de